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linzer notate 3/08

13. Mai 2008 @ 19:30 - 22:00

Von der Neusemantisierung von Vorgefundenem

oder:

Als Geflecht aus Interaktionen zwischen Mensch, Maschine und Netzkommunikation wird in der Arbeit search lutz des Medienkünstlers JOHANNES AUER ein zu Wörtern aus Kafkas Das Schloß in den 1950er-Jahren entwickeltes Programm neu inszeniert und der dabei entstehende Text von dem Sprecher Simon Reimold in „Echtzeit“ umgesetzt.

KONRAD BALDER SCHÄUFFELEN, Jg. 1929 und jung gebliebener Altmeister des Konkreten, lädt Vorgefundenes u. a. durch Paraphrasen und durch emblematische Zuordnung auf. In seiner unter der Assistenz von Ellen Andersson realisierten Aktion „ich fuhr nach der uhr“ vereint er einige seiner literarischen Arbeitsweisen vom Minimaldialog bis zum Aphorismus.

In ihren Re-Lektüren Grimm’scher Märchen in Grimms (erschienen im Verlag Ritter 2007) „entkernt“ LISA SPALT diese in Hinblick auf ihnen eingeschriebene Muster und Modelle, welche sie zu einer Welt aus Make-up und Marketing kurzschließen lässt. Die kunstvoll gefertigten Text-Befragungen gebärden sich als satirische Reden, die die diversen Interpretationen oft auch krass aneinander zerreiben.

BILD: Ausschnitt aus Schäuffelens Installation Der Narrenhut im Schloss Goldegg 2006: Die unter dem Hut hervorragenden Beinpaare im Uhrzeigersinn: Marylin Monroe (rot), SA-Mann, Christus, Martin Luther, Adam, Lautenspieler, Marylin Monroe [und weiter im Verborgenen: Fortuna, Exulantenkind, Goliath, Pferdehalter, Eva]

[Konzept der Reihe und dieser Ausgabe: Christian Steinbacher]

Johannes Auer, geb. 1962, lebt in Stuttgart. Er realisiert (auch unter dem Namen Frieder Rusmann) Netzliteraturprojekte, beteiligte sich relevant an Ausstellungen des Genres, kuratiert Festivals dazu, ist Herausgeber von www.netzliteratur.net und www.stuttgarter-schule.de, und setzt auch Arbeiten für das Radio um (so u. a. für das Kunstradio zuletzt SearchSongs mit Bauer und Suter am 20. 4. d. J.).

Konrad Balder Schäuffelen, geb. 1929 in Ulm, lebt in München. Von 1966 bis 1970 arbeitete er am Max-Planck-Institut für Psychiatrie, danach als Therapeut in eigener Praxis. Sein literarisches Tun reicht zurück bis in die 1950er-Jahre. Zuerst der Konkreten Poesie (und der Selbstallegorisierung des Textes) verpflichtet, lenkt er seine Aufmerksamkeit seit den 1980er-Jahren auf Fragestellungen der Emblematik. Zuletzt erschien zu einer Ausstellung im Schloss Goldegg der Katalog Der Narrenhut.

Lisa Spalt, geb. 1970 in Hohenems, lebt in Wien. Von der Verlegerin der kleinen idiomatischen Reihe liegen als Autorin Buchpublikationen seit rund 10 Jahren vor (bei Blattwerk, Das Fröhliche Wohnzimmer u. a.; nach Grimms, 2007 bei Ritter herausgekommen, erschien zuletzt dieses Frühjahr die bibliophile Publikation Hollis und Holly im M.E.L. Kunsthandel). Spalt realisierte auch Radiophones (etwa Verstehen der Männer der Frauen, ORF 2005) und Arbeiten in Kooperation mit Komponisten, insb. Clemens Gadenstätter (etwa 4 Szenen nach Goya, zuletzt das Madrigal Hey für die Neuen Vocalsolisten Stuttgart).

Simon Reimold, geb. 1982 in Berlin, aufgewachsen in der Nähe von München, ist seit 2004 Schauspielstudent der Anton Bruckner-Privatuniversität in Linz. Auftritte an Theatern in München, Linz und Luzern. Ab 2008/09 Mitglied des Ensembles des Ulmer Theaters.

Dank an: BMUKK, Land OÖ, Stadt Linz, GAV

Details

Datum:
13. Mai 2008
Zeit:
19:30 - 22:00
Veranstaltungskategorie:

Veranstalter

Maerz Galerie
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+43 732 77 17 86
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Veranstaltungsort

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