Materialität – Reisen ‒ Erinnerung|Souvenir – Landschaft – Collage

In diesem Spannungsfeld lässt sich die künstlerische Arbeit von Monika Pichler verorten.
Monika Pichler verschmilzt visuell und stofflich die Ferne mit dem Alltag, die Erinnerung mit der Reise, den Verlust ihrer Tochter mit der Wüste, die häusliche Gemütlichkeit mit dem Krieg, den Karfiol mit den Pariser Katakomben, Kissen mit Büchern, Druckverfahren mit Malerei oder Wolken mit Satin. Sie bedient sich dabei des Prinzips der Montage, das sie nicht nur formal und ästhetisch, sondern auch inhaltlich einsetzt. Pichlers Montagen sind Reisen in Ausschnitte der Welt, irreal angeordnet, auf andere Realitäten verweisend. Es sind aber auch Reisen in haptische Welten, die die Wahrnehmbarkeit des Materiellen in den Vordergrund treten lassen. Sie arbeitet mit Textil, mit Samt und Seide, mit Leinen, mit Holz, gealtert über Jahrhunderte, von Wurzeln durchbrochen, in Furnierschichten zerlegt, in Blöcken, gesägt, beklebt, bedruckt. Sie verwendet Siebdruckverfahren und kombiniert sie mit Techniken des Kolorierens. Sie fotografiert und sie sucht und sammelt Fotos, die sie zu neuen Räumen und in neuen Konstellationen montiert, auf Stoff oder Holz transferiert.

Angela Koch

Monika Pichler ist Bildende Künstlerin und Professorin an der Kunstuniversität Linz. Sie leitet dort die Siebdruckwerkstatt am Institut für Bildende Kunst und Kulturwissenschaften.
Seit mehr als zwanzig Jahren arbeitet sie vorwiegend mit der Technik Siebdruck. Diese verwendet Monika Pichler, um ihre Fotos und Collagen auf verschiedene Materialien zu übertragen.

Meist entstehen Serien von Serigrafien, die die Künstlerin eigenhändig ausführt. Das Fotomaterial wird durch den Druck verändert und neue Bedeutungen der Aufnahmen entstehen.
Monika Pichler wurde 1961 in Hallein geboren, ist in Salzburg, Innsbruck und Linz aufgewachsen. Sie hat an der Kunstuniversität Linz studiert und lebt in Linz und Wien.

www.monikapichler.at