Vijay Iyer : Solo

in der Landesgalerie Linz im OÖ Landesmuseum, Museumstr. 14

Vijay Iyer im Alleingang. Nicht nur die internationale Jazzpresse feiert ihn als den Jazzpianisten der Stunde. Sein Album „Solo“ erschien kürzlich, seine im Trio eingespielte CD „Historicity“ wurde von zahlreichen namhaften Jazzkritikern zum Album des Jahres 2010 auserwählt. Und US-Amerikas renommierte Jazz Journalist Association erkor Vijay Iyer zum „Musician of the Year 2010“. Diese Auszeichnung ist ein weiterer Höhepunkt in der steilen Karriere des indischstämmigen Tastensassas, der damit in einer Reihe steht mit Herbie Hancock, Ornette Coleman, Wayne Shorter, Dave Holland, Sonny Rollins.

Vijay Iyer geht in seiner swingenden Piano-Gegenwärtigkeit unmissverständlich eigene Wege. Unüberhörbar spiegeln sich da auch historische Zusammenhänge. Aber diese sind nach Lehrjahren an der Seite von George Lewis, Steve Coleman und Roscoe Mitchell frei von nostalgischen Aufwallungen. Weder imitiert Iyer den Nachtclub-Glamour aus der goldenen Jazz-Ära, noch überschwemmt er den Hörer mit einer Flut von Arabesken, noch trauert er dem Free Jazz hinterher. Eher strebt er, wie er in einem Interview betonte, in seiner Musik nach „einer gewissen mathematischen Eleganz“. Und er verleiht ihr jene Dringlichkeit, die ihn aus der Pianisten-Flut heraushebt.

Nebenbei bemerkt: Der Trend zum unbegleiteten Solieren wurde vor vier Jahrzehnten ausgelöst. Vor allem von den Pianisten Chick Corea, Keith Jarrett und Paul Bley, die damals auch in Linz ihre Solo-Künste ausspielten; Corea übrigens erstmals in einem Konzert.

Link: www.vijay-iyer.com