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BERG, DER LAUB – LAUB, DER BERG

29. September 2010 @ 19:30 - 23. Oktober 2010 @ 23:00

Zur Eröffnung sprechen: Dr. Michael Konzett und Ingo Springenschmid

Ausstellungsdauer: 29. September – 22. Oktober 2010

Finissage: Freitag, 22. Oktober 2010, 19.30 Uhr

linzer notate 5/10: Es lesen Christoph Aigner, Robin Maurer, Verena Roßbacher

(Moderation: Ingo Springenschmid)

Eine Kooperationsprojekt zwischen der Galerie allerArt, Bludenz und der Künstlervereinigung MAERZ

Titel:

Der Titel der Ausstellung „BERG, DER LAUB – LAUB, DER BERG“ unterstellt der jahreszeitlichen Färbung: MAERZ – September/Oktober die dialektische Schleife Berg – Laub. Der Titel lässt assoziativ Berge untergraben („Berg, der Laub“) und Berge anhäufen („Laub, der Berg“).  Möge kein Berg in die oberösterreichische Landeshauptstadt getragen werden, eher sieht sich das Titel-Signet als satirisch-ironischer Hinweis auf die Berggipfel-Titelaspiranten rund um Bludenz.

Vereinigung:

Der Verein allerArt (seit 1988) ist ein solidarischer Zusammenschluss – Interessenvertretung – von Autoren, bildenden Künstlern und neuer Musik.

Letztere findet in den Internationalen Tagen Zeitgmäßer Musik, Bludenz ein entsprechendes Forum. – Die Kooperation zwischen den beiden Vereinen bezieht sich auf einen gegenseitigen Austausch von Künstlern / Schriftstellern. Die Gegeneinladung seitens der Bludenzer Vereinigung an den MAERZ erfolgt im Jänner 2011.

Modus:

Die Auswahl der Künstler des Vereines allerArt erfolgte durch eine Jury des MAERZ, die Künstler der Ausstellung des MAERZ in Bludenz durch eine Jury des Vereins allerArt.

 

Rainer Ganahl

„I love Karl Marx and I love China!

I have been studying Chinese since 1999 and organizing Marx reading groups since the mid-1990s: These are ongoing non-ending preoccupations of mine.

In March 2010 a Chinese car company purchased Volvo. China is the biggest holder of US dollar reserves. The Chinese economy is the second largest in the world.

The intention of this video is not to sound anti-Chinese but to address xenophobia and a vague fear of China in the West.

This video should also remind us of Karl Marx who predicted that Communism can only take hold in the most advanced industrial countries – a condition that  is already met in contemporary Communist China.“

(Rainer Ganahl, 2010)

Ausstellungsrundgang "zu Egon Hofmann"
Christoph und Markus Getzner:

Christoph und Markus Getzner

Bei einer Intervention von Christoph Getzner und Markus Getzner wird – nach Maßgabe der Ausstellungsbedingungen, aber immer mit ökonomisch eingesetzten Mitteln – ein Ort definiert. Gewiss handelt es sich um visuelle und bildende Kunst, aber Elemente der Inszenierung, Indikationen oder Rudimente von Architektur, Einrichtung und Ausstattung bilden einen Raum, der jedermann einlädt, zu verweilen, in einem Zustand der Reflexion oder Kontemplation zu verharren, seine Wahrnehmung und seine Aufmerksamkeit so auszurichten, dass er das, was ihn umgibt, ausgehend von seinem eigenen Inneren, betrachtet, bedenkt, bewohnt.

Wir sind sterbliche Lebewesen, miteinander wie mit dem verbunden, was uns bindet und entbindet, uns erfasst und entlässt und wieder erfasst in einer unaufhörlichen Fluktuation von Erscheinen und Verschwinden, von Formung und Auflösung, oft nur noch bloßes Zeichen eines Dings und nicht das Ding selbst, und, was es auch auf sich habe mit dieser so verwirrend erscheinenden Sicht, wir sind imstande, über unsere Sinne und unser Verstehen hinaus zu SEHEN, wir können dieses SEHEN verfeinern und vertiefen…….

(Auszüge aus einem Text von Charles Hersperger, November 2006)

Ausstellungsrundgang "zu Egon Hofmann"
Alfred Graf: Wald (2009/10

Alfred Graf

Die Welt Stück für Stück – Klostertal

Das Sammeln in der Landschaft ist auf die Vielfalt der Farben von Sand, Erde und Stein ausgerichtet. Die Aufbereitung des Gefundenen hat etwas Dokumentarisches. Das Sammelgut wird zu einem groben Pigment verfeinert und mit Bienenwachs auf Baumwollgründe fixiert. Viele Informationen vom jeweiligen Ort fließen in die Arbeiten ein. Die Landschaft bildet sich im Prozess weitgehend selbst ab und behält ihre ganz individuelle Charakteristik – nämlich die Unverwechselbarkeit der Kornzusammensetzung ihrer Sande und Erden. Ihren Fingerabdruck.

Ausstellungsrundgang "zu Egon Hofmann"
Richard Jochum: Videoinstallation

Richard Jochum

Die Videoinstallation „Das darf doch nicht wahr sein, dass das keine Kunst ist“ zeigt den Künstler mit dem Gänseblumenspiel „Sie liebt mich, sie liebt mich nicht” beschäftigt.

Allerdings bleibt die berühmte Quizfrage nicht auf den Bereich des Beschwörens von Kinderliebe beschränkt, sondern findet sich auf den Bereich der hohen Kunst übertragen; mit der Folge, dass die alte Frage, ob ein Bild, eine Ausstellung, ein Objekt, oder schlicht „das” Kunst sei, zum zentralen Thema des Spiels gemacht wird. Der durch die Ausstellungsräume nachhallende Ton zum Video kommuniziert die Fragestellung in den Kontext der Ausstellung.

Ausstellungsrundgang "zu Egon Hofmann"
 
Richard Jochum: Paper Series (2010)

Richard Jochums Papierarbeiten stellen eine visuelle Fragestellung vor: Was passiert, wenn wir ein Stück Papier, das zerknittert wurde, wieder glattstreichen? Nichts. Denn das zerknitterte Papier, ein Eselsohr zum Beispiel, wird selbst durch Bügeln nicht mehr glatt und kann in den Zustand der Herstellung, frisch gewalzt und zweidimensional, nicht mehr zurück. Die Falte zeichnet sich als Spur und als Erweiterung ab, die das Zugestoßene speichert und dem Papier eine dritte Dimension, d.h. Räumlichkeit verleiht.

Die Räumlichkeit ist allerdings im Falle des Prints Camouflage, denn das Papier wurde in der Zwischenzeit mit einer Großformatkamera fotographiert und als Digitaldruck mit archivierbaren Materialien reproduziert. Das spielerische Hin und Her zwischen Zweidimensionalität und Räumlichkeit widerspiegelt das Verwischen der Grenzen von Photographie und Skulptur, zwischen der Geschichte als Zustand und der Erinnerung an das Geschehene.

General Artist’s Statement:

„(1) I am a post-minimalist and post-conceptual sculptor and media artist drawing from a variety of media and artistic practices. (2) I think art continually has to create new images for the time we live in. For the conditions and issues we deal with: existentially, politically, physically, and globally. Searching such images is what I am aiming for. (3) My artistic work is often based on participation or embedded in local communities. I believe in an intriguing encounter between art producers and the public.

Audiences can make us learn better, and see things we would not have known yet. I understand both, intelligence and creativity to be profoundly social.”

Ausstellungsrundgang "zu Egon Hofmann"
Sabine Luger: Agathe (2009), Metallstiftzeichnung

Sabine Luger

Während des Studiums entstehen Radierungen und Zeichnungen mit Bleistift, Buntstift, Feder und Pinsel, seit 1990 Metallstiftzeichnungen in kleinen bis mittleren, selten großen Formaten. Die Titel der Zeichnungen resultieren aus Anregungen, Ausgangspunkten oder sind Assoziationen zum Ergebnis. Sie sind Teil der Zeichnung, Hauptthema ist die Zeichnung selbst.

„Es sind Strukturen und Linien einer Silberstift-Blattnahme, gleichzusetzen der Landnahme eines Entdeckers, der in unerforschte Gebiete eintritt. Strich für Strich, Linie für Linie erobert sich die Zeichnerin mit enormer Konzentration und gleichzeitiger Selbstvergessenheit das weite Feld des weißen Blattkörpers.

Es bilden sich Strukturen, Tiefen und Weiten aus, die Landnahme, das Abstecken der Künstlerin, die im Raum die Gestalt übernimmt.

 Auf der grundierten Oberfläche, karg, steinig, roh und starr, bodengrundgleich, schleift sich das Werkzeug der Zeichnerin ab. Es kratzt am Boden des Unerforschten und es weiten sich die Träume des noch nie Gesehenen.

Die Künstlerin entlässt das Blatt in seine eigenständige Existenz.“

(A. Fässler)

 

Michael Mittermayer

“ … Seine Entdeckungen und Fundstücke legt Mittermayer in Archiven an, die umfangreiche Materialsammlung ordnet er nach einem eigenen Ordnungssystem, das wiederum sein Ordnungsprinzip definiert. … Die Frage, die den französischen Autor George Perec lange beschäftigte – er widmete sich in seinen Werken immer wieder dem Themenfeld der Ordnung und des Ordnens – scheint auch Mittermayer nicht fremd: ‚Denke ich vor dem Klassifizieren? Klassifiziere ich vor dem Denken? Wie klassifiziere ich, was ich denke? Wie denke ich, wenn ich klassifizieren will?’ Wie Perec stellt Mittermayer durch eine Umdrehung der Wertigkeiten und Schwerpunkte scheinbar Eindeutiges in Frage. …

… Nichts bleibt stehen und alles ist verwickelt und vernetzt. In filigranen Papierarbeiten im A4-Format verarbeitet er kopierte Fotos aus dem eigenen Archiv, Zeitungsausschnitte, Listen mit Flurnamen, toponomastische Forschungsergebnisse, Listen mit topografischen oder botanischen Daten. Sie werden geschnitten, collagiert, geklebt und zusammengeführt … Denn alles wird wiederverwertet, weil alles weiterentwickelt, überarbeitet, übermalt, überzeichnet, über- und untereinander gelagert wird. Das freihändige Arbeiten bleibt immer sichtbar. Die Blätter bilden einen neuen Kosmos, werden zu organischen, schablonenhaften, filigranen, durchscheinenden Gebilden, zu Abbildern jener komplexen Netzwerke, die für Mittermayers Arbeit so charakteristisch sind. Es ist niemals die große Geste, die hier manifest wird, der Künstler nimmt sich zurück, lenkt den Blick auf die kleinen, kaum wahrgenommenen Dinge. Einmal entstehen so symmetrische Konstrukte, ein anderes Mal spielerische Kabinettstücke. Auf die Frage, ob seine Ordnungssysteme mehr Charakterzug oder künstlerische Strategie seien, antwortet Mittermayer: ‚Sie sind für mich gleichzeitig Ergebnis und Arbeitsweise’.“

(Stefania Pitscheider Soraperra)

Kurzbiografien:

Rainer Ganahl

geboren in Bludenz, lebt und arbeitet in New York; Studium der Philosophie und Geschichte an der Universität Innsbruck; Studium der bildenden Künste an der Akademie Düsseldorf; Whitney Independent Study Program in New York; zahlreiche internationale Ausstellungen und Preise.

Christoph Getzner

1960 geboren in Feldkirch;1980-84 Meisterklasse für Holz und Steinbildhauerei, Graz; 1984-87 Steinrestaurierung, Wien; seit1988 Bildhauer und Steinrestaurator in der Dombauhütte zu St.Stephan Wien; seit 2004 Zusammenarbeit mit Markus Getzner.

Markus Getzner

1965 geboren in Bludenz; 1984-1990 Studium an der Akademie der Bildenden Künste Wien bei Prof. Arnulf Rainer; 1990-1994 Studium an der Akademie der Bildenden Künste Wien bei Prof. Bruno Gironcoli; seit 2004 Zusammenarbeit mit Christoph Getzner.

Alfred Graf

1958 geboren in Feldkirch; 1979-84 Akademie der Bildenden Künste Wien; 1985 Theodor Körner Preis Wien; 1988 Arbeitsstipendium der Stadt Wien und Förderpreis der Vorarlberger Landesregierung; 1989 Romstipendium;  1990 Arbeitsstipendium Festival Office / Glasgow; 1993 Stipendium Prag; 1996 Arbeitsstipendium des Bundeskanzleramtes in Pirgi / Chios / Griechenland; 1998 Förderpreis der Karl Anton Wolf-Stiftung; 2000 Stipendium Paliano / Italien; 2006 Arbeitsstipendium Sylt-Quelle in Rantum / Sylt; Ausstellungskurator des Vereins allerArt Bludenz; 2009 Arbeitsstipendium des Sirius Arts Centre in Cobh / Irland.

Richard Jochum

Richard Jochum is a studio member at the Elizabeth Foundation for the Arts and adjunct professor at Columbia University. He works as a media artist since the late 1990s setting up exhibitions all over the world. An Austrian citizen, he received his MA in philosophy from the University of Innsbruck, and his PhD from the University of Vienna dealing with strategies of coping with complexity in contemporary philosophy. He got his MFA in sculpture and media art from the University of Applied Arts in Vienna before he moved first to Berlin and later to New York.

Sabine Luger

1960 geboren in Dornbirn, 1979-84 Akademie der Bildenden Künste Wien bei Prof. Maximilian Melcher; 1986-87 Mexikoaufenthalt; 1984 Würdigungspreis des BMUK; 1985 Staatsstipendium; 1992 Förderungsgabe der Internationalen Bodenseekonferenz; 1995 Hubert-Berchtold-Kunstpreis; 2007 Mexiko-Stipendium des BMUKK; lebt und arbeitet seit 2002 in Appenzell (CH).

Michael Mittermayer

1961 geboren in Innsbruck, 1979-1982 Ausbildung zum Siebdrucker; 1993 Mitglied Design Austria, DA; seit 1994 freischaffender Künstler; seit 1996 Mitglied Berufsvereinigung der bildenden Künstler.

Details

Beginn:
29. September 2010 @ 19:30
Ende:
23. Oktober 2010 @ 23:00
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