„Die Welt ist besetzt von Erzählkernen“, sagt Bodo Hell in einem in der aktuellen Ausgabe der Idiome abgedruckten Werkstattgespräch. Er nähert sich diesen Kernen mit den avancierten Mitteln der Montage und der dokumentarischen Literatur und bezeichnet seine Texte als „Pseudo-Essays“. Montage ist auch das Prinzip der Filmkunst. Stefan Hayn setzt sich in Brot, Rache? filmisch mit Texten des französischen Autors und Holocaust-Überlebenden Robert Antelme auseinander – eine Arbeit, die auch im Kontext der Frage diskutiert werden kann, welche Formen der Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus die Generationen nach Heimrad Bäcker wählen können. Birgit Schwaner wiederum setzt sich in ihrer Prosa mit dem Warten und den Warteräumen auseinander, mit denen Patienten konfrontiert sind.
18:30
Screening des Films von Stefan Hayn
Pain, Vengeance? / Brot, Rache? (D 2019, 76 min), französ.-dt. Originalfassung mit Untertiteln; mit Guillaume Lefèvre, Stefan Ripplinger, Thomas Heise, Fabian Ginsberg, Bruno Siegrist, Lydia Kann; Kamera: Till Megerle, Ton: Klaus Barm, Regie, Montage & Produktion: Stefan Hayn
20:00
Gespräch mit Stefan Hayn (Berlin) und Lesungen von Bodo Hell (Wien) und Birgit Schwaner (Wien)