ein Kooperationsprojekt zwischen der Künstlervereinigung MAERZ/Linz und dem Künstlerverein MALKASTEN/Düsseldorf
Seit ihrer Gründung im Jahr 1913 untersteht die Künstlervereinigung MAERZ einer Programmatik, die darauf abzielt, eine provinzielle Enge zu vermeiden und den Blick nach außen zu richten. Einem jeweils zeitgemäßen offenen Kunstdiskurs verpflichtet, war und ist neben der Präsentation des aktuellen künstlerischen Schaffens der eigenen Mitglieder die permanente überregionale Kommunikation wesentlicher Schwerpunkt. Die sich durch ihre Spartenvielfalt auszeichnende Künstlervereinigung versteht sich dabei als Ort des Austausches und des Dialogs ebenso wie als unkonventioneller Treffpunkt von künstlerischen Positionen.
Der Künstlerverein Malkasten wurde 1848 gegründet und dürfte somit einer der ältesten Künstlervereine in Deutschland sein. Im Haus des Philosophen Friedrich Heinrich Jacobi (1743 – 1819) trafen sich die großen Geister der deutschen Vorklassik: Goethe, Wieland, Klopstock, Matthias Claudius, Wilhelm und Alexander von Humboldt, aber auch Madame de Stael und Diderot zählten zu Jacobis Freunden und Bewunderern. Durch ihn wurde Pempelfort zu einem wichtigen literarisch-philosophischen Zentrum der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts in Deutschland.
Der im Gefolge der März-Revolution 1848 gegründete Künstler-Verein „Malkasten“ – zu seinen Begründern gehörten u.a. Oswald Achenbach, Carl Friedrich Lessing und Emanuel Leutze – erwarb 1861 dieses Jacobi’sche Anwesen. Er wurde das Domizil der berühmten Düsseldorfer Malerschule.
Im Besitz des Malkasten, d. h. in Künstlerhand, sind das Jacobihaus mit Gesellschaftsräumen und Archiv, der Hentrichbau mit Theatersaal, Künstlerkeller, Restaurant und Bar, sowie der Park.
Veranstaltungen zu kunst- und kulturpolitischen Fragen, d.h. zu den Entwicklungen und Entscheidungen von Museen, Kunstvereinen, zur Kulturpolitik von Stadt und Land aber auch des Bundes sind geplant und wurden auch schon durchgeführt mit großer Resonanz, wie das Beispiel der Besichtigung des Rohbaus der „stiftung museum kunstpalast“ zeigt.
Die Debatte der Künstler untereinander, aber auch das Gespräch nach draußen mit Bürgern, Politikern, Galeristen, u.a., ist ein Hauptanliegen des Malkasten und sollte sich weiterentwickeln.
Künstlerverein MALKASTEN
Jacobistraße 6a
40211 Düsseldorf
Seit 2002 existiert eine Kooperation zwischen der Künstlervereinigung MAERZ/Linz und dem Künstlerverein MALKASTEN/Düsseldorf.
In unregelmässigen Abständen gibt es seither einen Austausch in Form von Ausstellungen.
Die Mitglieder des MALKASTEN Tschibbi Wich, Karl Plotzke, Marcel Hardung, Wolfgang Schneider (2003) und Elisabeth Vieira, Bernd Haugrund (2004) und Kruno Stipešević (2005) waren seither zu Gast im MAERZ.
Umgekehrt waren die MAERZ Mitglieder Gerhard Brandl, Michael Lauss und Peter Sommerauer zu Gast im MALKASTEN (2004).
2007 wird ein weiteres Mal diese lose Kooperationsform fortgeführt.
Projektorganisation und kuratorische Konzeption liegt bei Johannes auf der Lake /MALKASTEN und Peter Sommerauer / MAERZ.
Biographien
Johannes auf der Lake
* 8. mai 1953
aufgewachsen im ruhrgebiet
studium der kunstgeschichte an der ruhr universität bochum
promotion mit einer arbeit über die skulpturen von max ernst 1986
baugeschichtliche untersuchungen bei der denkmalbehörde der stadt essen
freie projektarbeit an der gesamthochschule kassel
volontariat am kunstmuseum düsseldorf
kurator der kommunalen galerie ,forum bilker straße´ düsseldorf
erste ausstellung als künstler mit dem jumbo-projekt 1992
ausstellungen – aktionen – projekte:
1992 jumbo, kunstpalast düsseldorf (ktlg)
1993 raumzeit-zeitraum, galerie raum1 düsseldorf
1994 kunst + krieg, krönungssaal aachen (ktlg)
stills, marstall schloß benrath, düsseldorf
umstellung, literaturbuchhandlung rudolf müller, düsseldorf
1995 buntes büdchen, galerie raum1 düsseldorf
1996 maku mozo , salzmannbau düsseldorf (ktlg)
letzter aufguß, wellenbad grünstraße düsseldorf (ktlg)
arbeitsplatz kunst, salzmannbau düsseldorf ( ktlg )
2000 happy birthday johannes, gutenbergpavillon mainz (ktlg)
kunst im klarissenkloster, düsseldorf (ktlg)
2001 freie wahlen, kunsthalle baden-baden (ktlg)
2002 ruhrskulptur, vitrine künstlerverein malkasten, düsseldorf
2003 atelierausstellung ,ohne alles‘, düsseldorf
lofoten – druckspuren, aldegrevergesellschaft im westfälischen landesmseum münster (ktlg)
2004 ulysses in blau -rot, marstall schloß benrath, düsseldorf (ktlg)
sehblick, jacobihaus künstlerverein malkasten, düsseldorf
adler fliegen allein, tirana reportage
2005 kettensägen in der nacht, malkastenpark, düsseldorf
gärtnerei aus liebe, das kleine format, malkasten düsseldorf
2006 die kunstelf, galerie peter tedden, düsseldorf
die kunstelf, galerie erhard klein, bad münstereifel
preise, stipendien, publikationen, tätigkeiten:
preis der ruhr universität bochum für die arbeit ,skulpturen von max ernst´
reisestipendium der aldegrevergesellschaft münster
kataloge und texte zur modernen und zeitgenössischen kunst
beiratsmitglied und kurator des ,kunstraum düsseldorf´ 1994 bis 2004 (www. kunstraum duesseldorf. de)
vorstandsmitglied und kurator des ,künstlerverein malkasten´ ab 2004
(www. kuenstlerverein malkasten.de)
Robert Hartmann
* 1949 in Seßlach, Oberfranken in Bayern
1967 bis 1969 an der Werkkunstschule Würzburg
1969 bis 1974 (bei K. O. Götz, Joseph Beuys und Ole John Pouvlsen)
an der Kunstakademie Düsseldorf, wo er den Meisterschülerabschluss machte.
Zwischen 1969 und 1973 beteiligte er sich an den Aktionen und Publikationen der Künstlergruppe YIUP. Zusammen mit Werner Reuber und Ulrike Zilly gründete er 1982 die Künstlergruppe „Die Langheimer„.
Sie produziert gemeinsam Kunstwerke, macht Aktionen, Ausstellungen, Künstlerbücher und Filme.
Robert Hartmann lebt in Düsseldorf und ist Vorsitzender des Künstlervereins „Malkasten“.
Einzelausstellungen (Auswahl):
1970 Between, Kunsthalle Düsseldorf
1972 Städtische Galerie Schloss Hardenberg, Velbert
1996 Bakunin – ein Denkmal, Neue Gesellschaft für bildende Kunst, Berlin
1998 Die blinde Sonnenuhr, Holzschnitte, Museum der Stadt Ratingen
1999 Kathedrale des Wassers – Auf der Suche nach dem Geist der Moderne, Wasserspeicher Auf der Hardt, Düsseldorf
2007 Einsame Meister Teil II – Die Langheimer kopieren den Sonnenauf- und Sonnenuntergang der Moderne, Kaiser-Wilhelm-Museum, Krefeld
2007 Der Einzige und sein Eigentum, Museum Kunst Palast, Düsseldorf
Ulrike Zilly
geb. 1952 in Oberhausen
1970 bis 1975 Kunstakademie Düsseldorf bei Rissa und Günter Grote, Meisterschülerin bei Ernst Althoff
Seit 1982 gehört sie als Gründungsmitglied der Künstlergruppe „Die Langheimer“ an.
Sie ist Mitglied im Deutschen Künstlerbund.
Ausstellungen (Auswahl ab 2000):
2007 „Idilio I“, DA2 – Domus Artium 2002, Salamanca,
„Idylle“, Nationalgalerie, Prag
2006 „Idylle – Traum und Trugschluss“, Sammlung Falckenberg, Hamburg
„Künstlerferienhäuser“, Künstlerverein Malkasten, Düsseldorf
2005 „Unheimliche Orte/ Himmel und Hölle“, Museum der Stadt Ratingen
2003 Künstlerverein Malkasten, Düsseldorf
„Zwerge der Liebe“, Museum Bochum