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Für die Beweglichkeit: Tamás Jónás , Lajos Parti Nagy, Michèle Métail/Louis Roquin

17. April 2009 @ 19:30 - 22:00

Tage der Poesie mit Tamás Jónás , Lajos Parti Nagy, Michèle Métail/Louis Roquin

in der Künstlervereinigung MAERZ

Lesungen und Sprech-/Musikperformance

TAMÁS JÓNÁS (Budapest): aus Fünfunddreißig

LAJOS PARTI NAGY (Budapest): Gedichte und Notizen

Les arts contigus = MICHÈLE MÉTAIL/LOUIS ROQUIN (Lasalle, FR): Mandibule, Mâchoire; La route de cinq pieds

Ein zweigeteilter Abend mit einer jüngeren und einer arrivierten Stimme gegenwärtiger ungarischer Poesie und mit einem Sprachauftritt der südfranzösischen Poetin Métail, der von Roquin durch seltenes Schlagwerk ergänzt wird.

„Der Mond und ich wir leben von / Bananen sprachs glitt aus und platsch…“

(L. Parti Nagy)

„Das Zusammentreffen von Stimme und rhythmischen Modulen ergibt eine neue organische Schicht des Wahrnehmungsstoffs“ (M. Métail)

Den ersten Teil des Abends bestreiten zwei unterschiedliche Autoren aus Ungarn.

Tamás Jónás gehört zu den interessantesten ungarischen Poeten der jüngeren Generation. Hierzulande ist er bislang mit Prosa, in der er v. a. ein Bild der Roma, denen er angehört, zeichnet, in Erscheinung getreten. Nun liegt in Alma Vallazzas büroabrasch mit dem Band Fünfunddreißig eine Textauswahl auf Deutsch vor, die wesentlich auch Gedichte enthält.

 

Lajos Parti Nagy zählt zu den relevantesten Autoren Ungarns. Im deutschsprachigen Raum wurde er durch den Roman Meines Helden Platz bekannt, begann jedoch als Lyriker mit Gedichten, in denen sich Umgangssprache, Slang, gehobene Sprache und fremdsprachige Partikel zu oft irrwitzigen Kunstsprachen verbinden. Parti Nagy liest aus Gedichten und Notizen.

[übersetzungen zu Jónás: Clemens Prinz; zu Parti Nagy: István Orbán]

Für die Dichterin Michèle Métail stellt der Vortrag die kreative Endstufe des Schreibens dar; er beruht auf einer musikalischen Annäherung der sprechenden Stimme und berücksichtigt die Parameter Vortrag, Stärke und Ton.

Als Verein „Les arts contigus“ arbeitet sie gemeinsam mit Louis Roquin und anderen an einer kreativen, wechselseitigen Begegnung der Künste.

Mandibule, Mâchoire (übersetzung Elfriede Czurda und Thomas Kling) ist ein Versuch, die Spuren der Sprache im Körper, im Atem zu finden; Roquin spielt dazu eine Musik als Mandibule Musique aus trockenen Klängen für seltenes Schlagwerk.

La route de cinq pieds (übersetzung Ulrike Draesner) ist ein Langgedicht, das auf die zahlreichen Aufenthalte der Autorin in China rekurriert und in einer aus der klassischen chinesischen Lyrik übernommenen Fünf-Silben-Metrik gefertigt ist. Der Text öffnet sich für einen dynamischen Prozess der Wahrnehmung auch in andere Zeichensysteme: Klangaufnahmen und Fotos aus China, aber auch Reaktionen anderer Künstler auf den Text (so hat eben Roquin eine Musik komponiert, die er selbst auf diversen von diesen Reisen mitgebrachten Instrumenten spielt.)

 

Eine Veranstaltung im Rahmen des in Kooperation mit Linz 2009 Kulturhauptstadt Europas veranstalteten Festivals Für die Beweglichkeit. Tage der Poesie

Motto 2009: Notizen, Ränder, Nomaden

Festivalkonzept: Christian Steinbacher

DANK

an die STADT LINZ, das LAND OÖ, das BMUKK sowie das COLLEGIUM HUNGARICUM

Ausstellungsrundgang "zu Egon Hofmann"

Jónás

Tamás Jónás, * 1973 in Ózd, lebt in Budapest. Seit 1994 erschienen in Ungarn mehrere Gedicht-, aber auch zwei Prosabände mit Geschichten über das Volk der Roma und andere Menschen an der Peripherie, für die die Kritik die Verknüpfung von Soziographie und Phantastik, aber auch eine balladenhafte Sprache hervorhob. Publikationen in deutscher übersetzung: Als ich noch Zigeuner war, Prosa, Kortina 2006; Dreiunddreißig, Prosa und Gedichte, büroabrasch 2008.

Ausstellungsrundgang "zu Egon Hofmann"

Lajos Parti Nagy, * 1953 in Szekszád, war in den 1980er-Jahren Redakteur der Zeitschrift Jelenkor in Pécs und lebt seither als Schriftsteller und Essayist in Budapest. Er begann in den 1980er-Jahren als Lyriker, ab Mitte der 1990er-Jahre schrieb er auch wesentlich Theatertexte (Ibusár/auf Deutsch: Bahnstation Ibuschar) und Prosa (bekannt im deutschen Sprachraum wurde die 2005 auf Deutsch erschienene Satire Meines Helden Platz/Hásöm tere).

Die Übersetzer: István Orbán [zu Parti Nagy], * 1947 in Budapest, lebt in Wien. Clemens Prinz [zu Jónás], * 1973 in Freistadt (Oberösterreich), lebt in Budapest.

Ausstellungsrundgang "zu Egon Hofmann"

Métail

Michèle Métail, * 1950 in Paris, lebt als Dichterin und Sinologin in Lasalle in Südfrankreich (Nähe Nîmes) und leitet mit Louis Roquin den Verein „Les arts contigus“, der sich mit der Annäherung, Begegnung und Gegenüberstellung verschiedener künstlerischer Ausdrucksweisen beschäftigt. Aktuell auf Französisch erscheint im Frühjahr 2009 in ihrem Stammverlag Tarabuste der Band La route de cinq pieds. Auf Deutsch erschienen von ihr Einzelpublikationen bei DAAD (Gehen und Schreiben, 2002) und in der Edition Korrespondenzen (2888 Donauverse, 2006) eine Publikation der deutschen übersetzung des Projekts La route de cinq pieds steht in der Edition Korrespondenzen in Aussicht. 

 

Louis Roquin, siehe Programmpunkt KONZERT am 18. April

Details

Datum:
17. April 2009
Zeit:
19:30 - 22:00
Veranstaltungskategorien:
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