Moderation: Christian Steinbacher
(= “linzer notate” 2/12)
Robin Hayward (GB/DE), Improvisation (Tuba); Franz Dodel (CH), Lesung aus Nicht bei Trost; Maja Jantar (BE), Stimmperformance weiß
Robin Hayward, der das Potential der Tuba in den Bereichen Geräusch und Mikrotonalität neu zu definieren versucht, eröffnet die Veranstaltung mit einer auf Sprache Bezug nehmenden Improvisation.
Franz Dodel liest aus der letzten Buchpublikation seines “Endlos-Haiku” Nicht bei Trost, einer inzwischen auf um die 20000 Zeilen angewachsenen Folge einer Art Kettengedicht aus 5-7-5-7 Silben, das sich wie ein Geflecht in diverse inhaltliche Richtungen als “sorgfältiges Umschichten von Arten des Staunens” ausbreitet.
Maja Jantar setzt in ihrer Stimm-Performance den Begriff Weiß in verschiedener Weise (als Schnee, Milch,…) um; grundiert werden die Schwingungen der Stimme und ihre Klangbilderräume durch die Zeichnungen der Poetin und deren mäandernde Linien.
Franz Dodel, * 1949 in Bern, wo er auch lebt. Seit 2002 arbeitet Dodel an dem “Endlos-Haiku” Nicht bei Trost (in Buchform zuletzt: Nicht bei Trost. Haiku, endlos, 2008 und Nicht bei Trost. Carmen infinitum (Zeile 12 001-18 000), 2011 (beide in der Edition Korrespondenzen). Daneben publizierte er zuletzt Von Tieren (taberna kritika, Bern 2011) und arbeitet täglich an dem “An-Denken” I’m not alone (auf “www.franzdodel.ch”). (SIEHE auch Ausstellung “Für die Beweglichkeit” 2012)
Robin Hayward, * 1969 in Brighton, lebt seit 1998 in Berlin. Er entwickelte Spieltechniken für neue Klangwirkungen der Tuba. Die Forschungen dokumentieren die CDs Valve Division und States of Rushing und zahlreiche Aufnahmen in Kollaborationen. Er ist aktiv in mehreren Formationen Neuer Musik (u.a. Kammerensemble Neue Musik Berlin). Zur Erforschung der Spielmöglichkeiten von Blechblasinstrumenten gründete er 2005 das Ensemble Zinc & Copper Works. (SIEHE auch Konzert 14. 4. 2012)
Maja Jantar, * 1977, lebt in Gent. Die Stimm-Künstlerin arbeitet in den Bereichen Performance, Poesie, Musiktheater und Bildende Kunst. Werke der Voice-Art entstanden ebenso wie visuelle Texte. Darüber hinaus führte sie Regie bei Opernproduktionen von Monteverdis Incoronatione di Poppea bis Sciarrinos Infinito Nero. Auftritte mit Vincent Tholomé, der Theatergruppe Crew und der kanadischen Künstlerin Angela Rawlings. 2011 erschien in der Medienedition “Elektronikengel” im Berliner Hybriden-Verlag paralipomena, für 2012 ist weiters eine Vinylplatte von gemeinsamen Arbeiten mit Emmanuel Rabu, Jassem Hindi und Basile Ferriot geplant.
Gesamtprogrammübersicht Für die Beweglichkeit/Tage der Poesie
(Festivalkonzept: Christian Steinbacher/Florian Huber)
Dank an BMUKK, Land OÖ, Stadt Linz, Flämische Repräsentanz und Pro Helevtia, Schweizer Kulturstiftung