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Für die Beweglichkeit 2009: WERKSCHAU GEORG JAPPE

1. März 2009 @ 19:30 - 19. April 2009 @ 22:00

Ausstellung im Rahmen des Festivals „Für die Beweglichkeit. Tage der Poesie“

Ausstellungseröffnung: Dienstag, 31. März 2009, 19.00 Uhr: MAERZ, 20.00 Uhr: StifterHaus

Öffnungszeiten: täglich außer Montag

Stifterhaus: 10:00 bis 15:00 Uhr / MAERZ: 12:00 bis 17:00

„Es werden zunehmend Notizen werden, ProVisorien, Vorsorgen.“

(Georg Jappe, 1964)

 

Das Festival FüR DIE BEWEGLICHKEIT ist ein Kooperationsprojekt der Künstlervereinigung MAERZ mit Linz 2009 Kulturhauptstadt Europas.

Die Ausstellung findet in Zusammenarbeit mit dem StifterHaus statt.

(Festivalkonzept: Christian Steinbacher)

 

ERÖFFNUNG der Ausstellung:

Künstlervereinigung MAERZ, 19:00 Uhr:

Dialog zu Georg Jappe mit LILI FISCHER und HEIDI GRUNDMANN

StifterHaus, 20:00 Uhr:

Grußworte: ANGELA ORTHNER, Erste Präsidentin des Oö. Landtages, DR. ERICH WATZL, Vizebürgermester der Stadt Linz, ULRICH FUCHS, stellvertretender Intendant von „Linz 2009“

Worte zum Festival durch CHRISTIAN STEINBACHER (Initiatior und Kurator des Festivals) sowie eine Einführung in das Bildnerische Werk Georg Jappes durch MANFRED SCHNECKENBURGER

Die auf die räumlichen Gegebenheiten hin erarbeitete WERKSCHAU GEORG JAPPE wurde von Lili Fischer eingerichtet; sie soll Einblicke in die diversen Arbeitsbereiche dieses spartenübergreifenden „Poeten“ bieten.

Im StifterHaus werden die Künstlerbücher, Arbeiten zu Landschaften und Kaligramme präsentiert,

in der Künstlervereinigung MAERZ der ornithopoetische Aspekt und die Schriftbilder.

Die bereits im Vorfeld anlaufende Ausstellung, mit der erstmals in Österreich ein überblick über das vielfältige Schaffen des 2007 verstorbenen Mehrsparten-Poeten Georg Jappe geboten wird, ist konstitutiver Bestandteil des Festivals Für die Beweglichkeit. über ein von ihr abgeleitetes Motto wird das gesamte Festival von der Ausstellung aus grundiert. Nach „Zwischen Strukturiertheit und Motorik“ 2005 und „Tiefenschärfen/Oberflächen“ 2007 dient 2009 als Motto: Notizen, Ränder, Nomaden. „Notizen“ meint Notiznahme von Welt ebenso wie den Prozess des Notierens, beide Apsekte werden in den Jappes Arbeiten manifest, seine handschriftliche Aufzeichnungen besiedeln ihrer Schreibunterlagen bis hin zu den Rändern, ziehen die Randnotiz als gleichberechtigt mitein, und der mehrere Lebensmittelpunkte und Refugien bewohnende „Ornithopoet“, der auch immer wieder Exkursionen an die Peripherien der Zivilisation unternahm, bezeichnete sich in einer seiner letzten Angaben einmal auch als „Nomade“.

siehe mehr unter Für die Beweglichkeit 2009: Gesamtprogramm 

„Es sind nicht die Kraniche selbst, das Lauschen auf die Kraniche ist das poetische Ereignis.“ (G. J., in: Schreibtischblätter, 1996)

„Mit immer neuen Vorstößen macht er die Unterlage zum Lagebericht, Tagebuch, Selbstgespräch und Mitteilung in eins. Er erkundet, besetzt, stürmt die Freiräume des leeren Papiers mit Einfällen, Fragen, Erkenntnissen, Reflexionen, Meditationen: alles sorgsam improvisiert, zielstrebig beiläufig, geplant absichtslos.“ (Manfred Schneckenburger, documenta)

„Die Vögel haben Jappe beigebracht zuzuhören, auf Zwischentöne zu achten, sich geduldig führen zu lassen. All dies verlangt seine kleine schwer lesbare Schrift auch dem Betrachter ab, sich in der Kunst des Entzifferns zu üben, eine Position einzunehmen, in der alles Sinnliche einmalig ist, wie Jappe unverdrossen glaubt.“ (Inken Steen, Weserkurier)

„Im Durchmessen der Fläche, im Fluß der Zeichen, dem Verlauf von Linien wird Zeit als dargestellte Zeit ablesbar und in der SImultaneität der Schriftfelder Gleichzeitigkeit als Phänomen erfahrbar.“ (Hanna Hohl, ehem. Hamburger Kunsthalle)

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Georg Jappe, * 1936 in Köln, †  2007 in Kleve, lebte zuletzt als Poet und Essayist in Köln und Hamburg, im niederrheinischen Kalkar-Wissel und auf Reisen.

Jappe wirkte mit einem progressivem Kunstengagement in den 1960er-/70er-Jahren als Kunstkritiker für diverse Medien (aber auch als Initiator von Ausstellungen wie etwa der „1. Friedensbiennale“ 1985/86 oder  „Ressource Kunst“ 1989/90) und in den 1980er-/90er-Jahren als Professor für Ästhetik in Hamburg. Als Journalist und Kritiker engagierte er sich nicht nur für aktuelle Kunst, sondern auch für bedrohte Naturlandschaften, und als Präsident der AICA für einen Ost-West-Dialog.

Nach Beendigung seiner Tätigkeit als Kunstkritiker entwickelte Jappe, der von Jugend an poetische Arbeiten fertigte, diese in ein mehrfach ausgefaltetes Werk weiter: als „optische Poesie“ („Schreibtischblätter“ als auf ausgewählten Schreibunterlagen unter Einbezug nonverbaler Spuren notierte Einfälle sowie „Vogeltagebücher“), als „wörtliche Poesie“ (Lyrik, Haiku) und als „akustische Poesie“ („Ornithopoesie“ als „Naturlautgedichte“, zuletzt realisiert v. a. mit dem kunstradio am ORF in Wien). Gemeinsam mit Lili Fischer entstanden seit Anfang der 1980er-Jahre weiters zahlreiche subtil durchkomponierte Künstlerbücher, denen oft Reisen in auch entlegene Regionen zugrunde liegen. Die stets konzeptbetonte und prozessuale Arbeit des Poeten Georg Jappe richtet den Blick auf ein organisches Wachsen von Sprache und Leben, Gedanke und Schrift. „Entdecken; Verfasser sein der Marginalie und nicht nur Korrektor“ (G. J., Polare Gestade)

Lili Fischer, * 1947 auf dem Priwall bei Travemünde, lebt als Künstlerin und Professorin für Feldforschung und Performance an der Kunstakademie Münster in Hamburg. über Jahrzehnte war sie die künstlerische Weggefährtin Georg Jappes. Nicht nur durch gemeinsame Reisen, sondern auch durch gemeinsam erarbeitete Ausstellungen und Künstlerbücher haben die beiden ihr Tun immer wieder auch verschränkt.

Heidi Grundmann, * 1938 in Innsbruck, lebt in Wien. Die Kulturredakteurin und Kunstkritikerin hat Jappe einige Realisierungen seiner „Naturlautgedichte“ in der von ihr ins Leben gerufenen Sendereihe kunstradio-radiokunst am ORF in Wien.

Manfred Schneckenburger, * 1938 in Stuttgart, lebt als Kunstkritiker in Köln; er leitete zahlreiche internationale Kunstausstellungen, so u. a. 1977 und 1987 die documenta in Kassel, und ist ein fundierter Kenner des Jappe’schen Werks.

An Publikationen von Georg Jappe erschienen zuletzt: Gänsefüßchen oben, CD, ORF Edition 1997; Polare Gestade, Landschaftsbuch [mit Lili Fischer], Wienand Verlag, Köln 1997; Laufende Ungelegenheitsgedichte, Dölling und Galitz Verlag, Hamburg 1999; Mit tausend Zungen, CD [mit Martin Leitner], ORF Edition 2000; Ästuarien & Limikolen. Fließen & Fliegen, Landschaftsbuch [mit Lili Fischer], Christians Verlag, Hamburg 2001; Die Vogelweissagung, CD [mit Martin Leitner], Extraplatte, Wien 2003; Der fließende Turm, DVD, Film [mit Lili Fischer], 2003; Torfes Träume, Landschaftsbuch [mit Lili Fischer], Christians Verlag, Hamburg 2004; Aus erster Hand, zwei Kataloge in Schuber von Georg Jappe und Lili Fischer, Salon Verlag, Köln 2005; Aufenthalte. Ein Haibun, Matto Verlag Alfred Pfundt, Köln 2005; Schöne Nester von ausgeflogenen Wahrheiten, Mappe mit Kaligrammen, Buchhandlung Walther König, Köln 2006

Zur Ausstellung erscheint eine Zeitung Georg Jappe mit Nachrufen, Analysen, Hommagen und Zitaten.

DANK

an die STADT LINZ, das LAND OÖ und das BMUKK sowie für die Zusammenarbeit mit dem StifterHaus

(Dank zum ganzen Festival siehe: Das Gesamtprogramm)

Details

Beginn:
1. März 2009 @ 19:30
Ende:
19. April 2009 @ 22:00
Veranstaltungskategorien:
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Veranstalter

Maerz Galerie
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galerie(at)maerz.at

Veranstaltungsort

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