SPRÜNGE, BRÜCHE, RISSE oder:
Zu den im übertrag von Erfahrungen in Literatur entstehenden Rissen (Huber), zu manch schroffen Brüche im Entlangdenken an den Grenzen von Name und Ding (Stolterfoht) und in ein alles bestimmendes Als-Ob und seine jederzeit möglichen metamorphotischen Sprünge (Kempkers Peter Pan) führt dieser 84. Abend der linzer notate.
KEMPKERS Metamorphosen siedeln in ihrer entschlackenden „Nachersetzung“ von J. M. Barries Peter Pan im Reich des Möglichen. „Im möglichen Raum ist alles eine Neigung, deshalb ist er unmoralisch und eigenartig“, schreibt sie im Nachwort (und Pans „Nieland“ ist ein Land des nur Vorgestellten, in dem Pan selbst wiederum zum Unmöglichen wird).
In STOLTERFOHTS ethnologischem Langgedicht holzrauch über heslach (erschienen wie Kempkers Peter Pan bei Urs Engeler) erweist sich die Fiktion ebenso als verwässert wie Faktizität als „schleiernd“: Die „heslacher neun“ (neun Anrufungen eines konstruierten Damals) erscheint in diversen „darreichungs-formen“. Angesiedelt zwischen einem eigenen Soziolekt und diversen Rockgruppen wird die Chronik eines Clans und seiner Auflösung entworfen.
Der junge Autor Florian HUBER wiederum öffnet im Übertrag von Erfahrungen in Literatur den Blick auf Verschiebungen und konzentriert sein Interesse u. a. auf die „Kahlstellen“ der dabei entstehenden Texturen.