Susanne Hanus (Penzberg/D), Franziska Klose (Leipzig/D) und Karen Weinert (Dresden/D)
Eine Kooperationsausstellung mit dem Ausstellungraum bautzner69, Dresden
Ausstellungseröffnung am Dienstag, 2. Mai 2023, 19.00 Uhr
Begrüßung: Mag.a Margot Nazzal, Leiterin der Direktion für Kultur und Gesellschaft des Landes OÖ.
Einleitende Worte: Dr. Georg Wilbertz, Kunst- und Architekturhistoriker
Ausstellungsdauer: 03. bis 30. Mai 2023
Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag, 15.00 –18.00 Uhr
Die Ausstellung “asphaltgrün” von Susanne Hanus, Franziska Klose und Karen Weinert zeigt Fotografien, Interventionen und Holzschnitte zum Thema Natur, deren Überformung des Menschen, den urbanen Raum sowie postindustrielle Landschaften. Die Ausstellung ist eine Kooperation mit dem Ausstellungsraum bautzner69, welcher seit 2003 vor allem fotografische Arbeiten in Dresden präsentiert.
https://www.instagram.com/ausstellungsraumbautzner69/
Susanne Hanus, * 1975 in Berlin, lebt und arbeitet bei München.
Sie studierte Malerei/Grafik und Bildhauerei an Kunsthochschulen in Berlin, Dresden, Glasgow und München und erlangte an der HfBK Dresden bei Prof. Martin Honert das Diplom und den Meisterschülerinnenabschluss.
Ihre Arbeitsweise ist häufig anlass- und ortsbezogen und sie arbeitet mit verschiedenen Medien.
Sie hat bereits viele Förderungen, Preise und Stipendienaufenthalte bekommen, wie z.B. das Heinrich Böll Studienstipendium, das Bundesstipendium für Frauen in Forschung und Lehre (HWP), den Robert-Sterl-Preis sowie den Leonhard und Ida Wolf Gedächtnispreis. Vom BBK München und Oberbayern erhielt sie die Debutantenförderung. Der letzte Arbeitsaufenthalt war im Künstlerhaus Stove an der Ostsee 2022.
Susanne Hanus arbeitet gerne in Künstler*innenteams und organisiert Ausstellungsprojekte. Das Pförtnerhaus Projekt wurde vom Kunstfonds Bonn gefördert. Ebenso die Ausstellung „Knast sind immer die anderen“ in der NGBK Berlin.
Momentan ist sie in der Ausstellungen „Kunstpreis Aschaffenburg“, „Intermezzo – Grühn“ in Dresden zu sehen. Im Juni eröffnet die ortsspezifische Ausstellung „Wurzelspitzen #3 in Seeshaupt am Starnberger See.
Susanne Hanus interessiert sich für den Einzelnen in der Gesellschaft, den normalen Wahnsinn im Alltag, für die Unwägbarkeiten des Leben, gegensätzliche Wahrnehmungen, Blickwinkel und Perspektiven. Sie erzählt Geschichten mit offenem Ausgang oder besser Geschichten, die jeder Betrachter mit seinem persönlichen Erfahrungsschatz füllen kann. Hanus arbeitet mit verschiedenen Herangehensweisen, besonders deutlich werden die Geschichten in ihren Holzschnitten und Lichtzeichnungen. Die Bilderensembles breiten sich in alle Richtung aus und können etwa von der Mitte ausgehend in alle Richtungen gelesen werden.
Die Paravents hingegen bewegen sich zwischen Möbelstück und Kunstobjekt. Sie stehen im Weg und versperrt den Blick oder gewähren Privatsphäre. Die Textseite besteht aus Zitaten, gesammelt in Begegnungen.
Die Lichtzeichnungen entstehen erst, wenn Licht durch die Ritzen in der Farbe fällt. Manchmal entstehen auch unerwartete Lichtspiele am Boden, die die Zeichnungen ergänzen.
Franziska Klose, * 1977 in Halberstadt, lebt und arbeitet in Leipzig
Sie studierte an der Bauhaus-Universität Weimar, ÉSAV Genève, Hochschule für Grafk und Buchkunst Leipzig, Fotografin auf archäologischen Ausgrabungen.
Seit 2010 arbeitet sie zu postindustriellen Landschaften und zeitgenössischer Natur. Ihre Arbeiten dokumentieren und erkunden Landschaften als sedimentierte Zeit und als Abdruck der industriellen Epoche. Es entstehen fotografische Serien, Künstlerbücher und Field-Recordings.
Im Rahmen ihres Langzeitprojekt THE NEW WILD sind die Künstlerbücher BITTERFELD (Leipzig: Edition Michael Barthel, 2015) und DETROIT: FIELD NOTES FROM A WILD CITY (Leipzig: Spector Books, 2021) erschienen. Ihre Arbeiten wurden gefördert von der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen, Kunststiftung des Landes Sachsen-Anhalt und der Frankfurter Stiftung maecenia. Klose lebt und arbeitet in Leipzig.
Einzel- und Doppelausstellungen (Auswahl)
2022 Detroit: Field Notes From A Wild City – bautzner69 / publish&print Dresden; 2021 The New Wild – Kunstmuseum Marburg; 2017 Detroit, Baby – Scope Galerie & C28, Hannover; 2017 The New Wild – Einraumhaus c/o, Mannheim; 2016 Ok Mr. Nature – Want is it that You Want, Marie Wolfgang, Essen; 2013 Chroococcidiopsis – Kunstraum Michael Barthel, Leipzig
Monografien
2021 Detroit: Field Notes From A Wild City, Leipzig: Spector Books; 2020 DSTR #5, Künstlerbuch, Eigenverlag; 2016 DSTR #4, Künstlerbuch, Eigenverlag; 2016 Huy, CD Field Recordings, Kunstverein Röderhof; 2015 Bitterfeld, Leipzig: Edition Kunstraum Michael Barthel; 2014 Bitterfeld, Kassette Field Recordings, Leipzig: recordings for the summer; 2014 DSTR #3, Künstlerbuch, Eigenverlag; 2013 DSTR #2, Künstlerbuch, Eigenverlag; 2013 Cartiera Mecenate, Künstlerbuch, Eigenverlag; 2012 DSTR #1, Künstlerbuch, Eigenverlag
Ihre Arbeiten sind in zahlreichen Sammlungen vertreten.
Karen Weinert, *1976 in Dreden
Ausbildung zur Fotografin bei Werner Lieberknecht, Dresden; Studium „Visuelle Kommunikation/Schwerpunkt Fotografie“ Bauhaus-Uni Weimar; Hochschule für Bildende Künste Dresden (Prof. Honert), Aufbaustudium „Curating“, Hochschule der Künste, Zürich.
Zahlreiche Studienaufenthalte und Auszeichnungen, zuletzt: Stipendium Kunstfond Bonn, 2022; Aufenthaltsstipendium im Künstlerhaus Salzburg, 2022; Stipendium Neustart Kultur, VG Bildkunst Bonn, 2022; Denkzeitstipendium, Kulturstiftung des Freistaates Sachsen, 2020; 3-monatiges Arbeitsstipendium, Kulturstiftung des Freistaates Sachsen, 2019; Lukas-Stipendium Künstlerhaus Ahrenshoop, 2013 (Kat.); Artist in Residence, Krems, 2012/13 (mit Anja Bohnhof); Stipendium Künstlerhaus Eckernförde, 2011 (mit Anja Bohnhof); Stipendium Kavalierhaus Langenargen, 2011 (mit Anja Bohnhof); DAAD-Jahresstipendium, Hochschule der Künste Zürich, 2009/10
Ihre Arbeiten sind in zahlreichen Sammlungen vertreten.
Einzelpublikationen:
„BEHAUSUNGEN | DWELLINGS | DOMICILIA“, publish&print Verlag, Dresden, 2021/2022
· „(Neue) Menschen des 21. Jahrhunderts“, publish&print Verlag, Dresden, 2020
· „LPG Dinge“, publish&print Verlag, Dresden, 2019
· „ABWESENHEITSNOTIZEN 2004–2015“, hesperus print* 2015
· „INDIZIEN des Alltags“, Hesperus Verlag Potsdam, 2013
· „FOTOGRAFIE Plus – Stadt.Natur.Bild“, Technische Sammlungen Dresden, Sept. 2012
· „Menschen des 21. Jahrhunderts“, Hesperus Verlag Potsdam, 2011
· „Abwesenheitsnotizen/Traces of Absence“, Hesperus Verlag Potsdam, 2010
· „2000-02“, Hesperus Verlag Potsdam/Dresden, 2009
· „*Fremdräume“, Hesperus Verlag Potsdam/Dresden, 2008
· „Büroklammern biegen“, Hesperus Verlag Potsdam/Dresden, 2007
Karen Weinert: “Die Fotografie ermöglicht mir die Erschließung unbekannter Terrains. Von besonderem Interesse sind für mich ökologisch bedeutsame Welten, die mich in Berge, Gärten und Wälder, aber auch in historische Naturalienkabinette führen. Das Kernthema dieser visuellen Streifzüge ist neben der Faszination für die Vielfalt und Komplexität natürlicher Wuchsformen das Wechselspiel von Mensch und Natur: In meinen Arbeiten decke ich einerseits Interventionen auf, erkunde Zustände der Verdrängung sowie die Überformung von Landschaften durch menschliche Zwecksetzungen. Andererseits thematisiere ich die Zurückeroberung der Natur von dem, was der Mensch mit Stein und Beton geformt hat. Das Ergebnis sind konzeptuelle, häufig als Sammlung angelegte Bildserien, die zum Ausgangspunkt einer geschärften Aufmerksamkeit werden und unsere Wahrnehmung für Natur sensibilisieren.
Parallel zu konzeptuellen fotografischen Serien arbeite ich an Einzelbildern oder Gemeinschaftsarbeiten, die eigene künstliche, teils ironische Eingriffe in die Wirklichkeit dokumentieren – Formen der Einmischung bis hin zur Installation und Bild-Text-Kombinationen entstehen.
Seit 2003 betreibe ich den Ausstellungsraum+Verlag bautzner69/publish&print in Dresden. Der Austausch und auch die Zusammenarbeit mit anderen Künstler*innen ist mir ein großes Anliegen.”