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Alles in Ordnung!

17. Oktober 2007 @ 19:30 - 23. November 2007 @ 23:00

Ausstellungseröffnung: 16. Oktober 2007, 19.30 Uhr
Künstler/-innen: wolfgang hauer . clemens kogler und karo szmit . lorenz potocnik . laura stasiulyte . pia schauenburg

Eine Menge ist eine Zusammenfassung von, durch unsere Anschauung oder unser Denken wohl unterschiedenen, Objekten zu einem Ganzen.

Mengenlehre als Teilgebiet der mathematischen Logik offeriert Definitionen, Sätze und Beweise. In der Schule lernt man die Mengenlehre mit Hilfe eines kleinen Lernsatzes mit roten, blauen und gelben Dreiecken, Kreisen und Quadraten kennen, und erarbeitet Teilmengen, Schnittmengen oder leere Mengen durch die Ordnung nach Farben und Formen. Auf Definitionen aus der Mathematik aufbauend, zeigt die Ausstellung unterschiedliche künstlerische Projekte in denen Prinzipien des Ordnens, Definierens und Bestimmens verwendet werden.

Der Versuch Menschen bzw. Identitäten in verschiedene Teilbereiche oder Zugehörigkeiten zu bringen, berücksichtigt Selbst- und Fremdbilder, Traditionen, Unterschiede und Verschiedenheiten. Es sind diese große Begriffe, die sich nicht unmittelbar in eine Logik übersetzen lassen.

In jedem Fall stellen die Arbeiten der einzelnen KünstlerInnen einen Versuch da, Beweise, Definitionen und Sätze durch Annäherung und Experiment zu ersetzen, wobei immer wieder mit dem Bewusstsein eines persönlichen Empfindens und Wahrnehmens agiert wird. Die Ausstellung thematisiert ein Wissen um Verschiedenheit, beziehungsweise, um noch einen weiteren mathematischen Begriff zu verwenden, die Unendlichkeit des Resultates, wobei alles in Ordnung ist. 

Ausstellungsrundgang "zu Egon Hofmann"
Wolfgang Hauer  –  „Character-istik“

Wolfgang Hauer  –  „Character-istik“

Figuren, hervorgebracht durch die Literatur unterschiedlicher Kulturkreise und Epochen

– umgesetzt als Bild, Animation oder dreidimensionales Objekt: Sie sind versammelt in einem Katalog der Figuren und jede einzelne wirft – ob seit Kindertagen bekannt oder noch nie gesehen – bei näherer Betrachtung eine Reihe von Fragen auf.

Unter welchen Umständen ist sie entstanden? Stehen sie in einer literarischen oder bildkünstlerischen Tradition? Gibt es Bezüge – bewusst oder unbewusst – zu wirklichen Personen? Prägt sie und die Geschichten, mit denen sie verknüpft ist, unsere (Alltags)kultur mit?

In der Sammlung können Verwandtschaften sowie Unterschiede entdeckt oder kann Konzepten visueller Gestaltung nachgespürt werden.

Ausstellungsrundgang "zu Egon Hofmann"

Clemens Kogler und Karo Szmit – „Le Grand Content“

Le Grand Content untersucht die allgegenwärtige Powerpointkultur auf ihr philosophisches Potential. Schnittmengen und Diagramme werden zu einem wahren Assoziationskettenmassaker zusammengestellt, dass sich die Aufgabe stellt, alle Fragen des Universums und noch ein paar mehr zu beantworten, worin man natürlich grandiosest scheitert, aber in diesem Scheitern dennoch ein paar bezaubernde Zwischentöne inmitten der großen Themen Tod, Kabeltv, Gefühle und Hamstern erschafft.

Ausstellungsrundgang "zu Egon Hofmann"

Lorenz Potocnik – „friends and their friends“

friends and their friends dokumentiert das persönliche Netz aus Freunden meiner Freunde.

Mithilfe eines Miniformulars entsteht so die jeweilige Momentaufnahme des komplexen Beziehungsnetzes der Menschen, die um ein Inidividuum herum Bedeutung haben.

Die Graphik wird in einem rund zweistündigen Gespräch mithilfe eines Stempels erstellt und dient dazu ungeahnte Querverbindungen zu entdecken (jeder weiß, dass zwischen zwei wildfremden Menschen auf dieser Welt nur maximal 5 Freunde oder Bekanntschaften stehen) und Komplexität und Vielfalt bzw. Arten von Freundschaft und auch Raum der sich durch ein Beziehungsnetz ergibt, graphisch darzustellen.

Nicht zuletzt ist es der Versuch aus einer grundsätzlichen Neugier und Lust heraus nachzufragen, eine Methode zu entwickeln und somit Gründlichkeit zu erreichen.

Ausstellungsrundgang "zu Egon Hofmann"

Pia Schauenburg

play the game ist nicht nur die Aufforderung  ein (Sport)Spiel  zu spielen – so wie hier Golf, Tennis, Bowling und Fußball gespielt werden. Es ist vielmehr die Aufforderung sich an die Spielregeln zu halten, um die Reibungslosigkeit des Spielbetriebs zu garantieren.

Es ist zugleich die Mahnung eindeutig definierte Grenzen nicht zu übertreten.

Sport als kulturelle Praxis ist eine Möglichkeit der Identifikation, aber auch der Abgrenzung bzw. Ausgrenzung.

Er repräsentiert und reproduziert die Unterschiede der jeweiligen Akteure zueinander und zeigt sich  „…als ein Gesamt von Traditionen, Regeln, Werten, Einrichtungen, Techniken und Symbolen…“  (P. Bourdieu, Die feinen Unterschiede).

Ausstellungsrundgang "zu Egon Hofmann"

Laura Stasiulyte – „The Counting of Plaits”

The Counting of Plaits– ist eine Aktion die mittels Videokamera dokumentiert wurde.

Die Künstlerin zählt dabei laut und in deutscher Sprache, die geflochtenen Haarstränge ihrer jungen afrikanischen Freundin und Künstlerkollegin, die sie während eines residency -Aufenthaltes in Österreich getroffen hat. Die Situation ist von fühlbar intimen Charakter, der Zählvorgang gibt der scheinbar gewöhnlichen Handlung eine symbolische Bedeutung.

Durch den Akzent in dem Stasiulyte die Zahlen aneinanderreiht, entsteht eine Diskrepanz zwischen der mathematischen Präzision und ihrer unbeholfenen Betonung. Der Prozeß des Zählens dauert 25 Minuten, mehr als 600 Haarstränge werden beziffert.

Das Zusammentreffen eines politischen Versuches des kulturellen Kontakts und Austausches mit einem fast störenden intimen Alltagsprozeß werden in der Dekonstruktion einer exotischen Frisur sichtbar.

Biografien:

Wolfgang Hauer, geb. 1977 in Kirchdorf an der Krems, lebt in Linz, seit 1998: Freelance Grafikdesign & Illustration, 1998 – 2004 Studium an der Kunstuniversität Linz / Experimentelle Gestaltung bei Andrea von der Straeten), 2001/2002 Auslandsstudium am Art Center College of Design / Illustration Department in Pasadena / Los Angeles, seither selbstständige Tätigkeit (Illustration und Animation);

Clemens Kogler, geb. 1980, lebt in Linz, studiert an der Kunstuniversität Linz (Malerei & Graphik), Hauptinteresse Digitale Animation, Illustration, Filme: „Calcium City“, „Panther“, „Arbeit 2.0“, „herr Bar“

Karo Szmit, geb. 1978, lebt in Linz, studiert an der Kunstuniversität Linz (Experimentelle Gestaltung), Hauptinteresse Animationsfilm, Zeichnung.Filme: „Kasztany“, „-probieren sie andere Stichwörter“, „SW-NÖ 04“ (mit B. Musil), „file is either;“

Lorenz Potocnik, geb. 1971 in Wien – aufgewachsen in Paris und in Genf, lebt in Wien,

1991 bis 2001 Studium der Architektur an der TU – Wien und an der School of Architecture,

Portsmouth – GB und an der TU-Delft – NL, 2001 – 2004 Gründung und Mitarbeit Architektenformation feld72, Wien, 2003 – 2005 Assistenz Studienrichtung raum&designstrategien, Kunstuniversität Linz,

seit 2001 selbstständig tätig im Bereich Architektur, Städtebau und Kunst;

Pia Schauenburg, geboren 1977 in Mönchengladbach, NRW, Deutschland lebt in Linz,

1998 – 2006 Studium an der Kunstuniversität Linz- Experimentelle Visuelle Gestaltung, Institut für Bildende Kunst und Kulturwissenschaften, 2001 einjähriger Studienaufenthalt am College For Architecture and the Fine Arts, University of Illinois at Chicago/USA, seit 2007 Mitglied der Künstlervereinigung MAERZ, Linz;

Laura Stasiulyte, geb. 1977 in Litauen, lebt in Vilnuis, 1998-2004 Master Degree of Photographie and Media Art an der Vilnuis Academy of Fine Arts, 1999 Studium am Institut d´Art Visuels, Orleans(F), seit 1999 zahlreiche Auslandsaufenthalte durch residency Programme und Ausstellungsbeteiligungen

 

Details

Beginn:
17. Oktober 2007 @ 19:30
Ende:
23. November 2007 @ 23:00
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