Leseperformance am 27. Juni um 19.30 Uhr
Wir verwenden deine Knochen als Essstäbchen, denn wir schmecken alle gleich, alle nach demselben Stoff, der uns hierhergetrieben hat.
Die Zertrümmerungen und Schnittspuren auf der Schädeloberfläche sind ein Indiz für eine vollzogene Gehirnentnahme. So wurde das Herz der Sonnengottheit geopfert und das Eigene vorgekaut. Der stumme Fisch darf auch etwas essen.
Wir schenken ihm einen Mund und gemeinden ihn ein.
Die autokannibalische Praxis – Selbstzerfleischung und -verdauung – gilt als nachhaltige Methode, sich den textlichen Gefilden, die uns erschaffen haben, hinzugeben, und Untersuchungen über die gemeinsame Stimme einer chorischen Magensäure anzustellen.
Selbstverfasste, gemeinsam ertastete und mit Besteck auseinandergenommene Texte finden ihren Weg aus unseren Mündern hinaus in eine Welt voller Blut, Fleisch und Katachresen.
Die Leseperformance ist im experimentellen Schreibseminar „Autocannibals” (Lisa Spalt, Büro für nützliche Fiktionen / Abtlg. Medientheorien der Kunstuniversität Linz) entstanden.
Mit:
Katharina Brandl
Ariathney Coyne
Merlin Großmann
Johanna Kubassa
Veronika Lesniak
Susanna Melem
Paula Ursprung
Laura Weiss