Sainkho Namtchylak (Stimme, Sound-Improvisation)
Sergey Letov (Saxofone, Bassklarinette, Flöte)
Yuri Parfionov (Trompete)
Alexander Alexandrov (Fagott)
Vladislav Marakov (Cello)
„Golden Years of Russian Free Jazz“
Nur selten gibt es Gelegenheit, die aus der Republik Tuva im Süden Sibiriens stammende Österreicherin Sainkho Namtchylak gemeinsam mit ihren russischen Kollegen aus den Perestroika-Jahren außerhalb von Russland zu hören.
Der Free Jazz hatte einst in der UdSSR als elitäre Kunstform erstaunlich viel Interesse gefunden. Free-heiten galten als Signale einer Freiheit. Free Jazz war in der UdSSR eine wirkliche Gegenkultur samt unverwechselbarer Identität.
Sainkho Namtchylak, 1957 in einem Goldgräberstädtchen nahe der mongolischen Grenze geboren, ist eine international anerkannte Sängerin zwischen Welten, Zeiten, Stilen. 1975 begann sie in Moskau ihr Studium. In ihrer Diplomarbeit befasste sie sich mit den Vokal-Stilen Sibiriens. Mit „Sayani“, Tuvas staatlichem Volksmusik-Ensemble, bereiste sie Australien, Neuseeland, Europa, Kanada, die USA. Ihre Band Tri-O erlangte international Anerkennung. Sie gehörte zu Christian Muthspiels „Octet Ost“, eröffnete 1992 die Dokumenta in Kassel, arbeitete mit Jan Garbarek, war mit ihrer CD „Out of Tuva“ in den Weltmusik-Charts Europas, arbeitete an Theatern in Zürich, Wien, Berlin, Moskau. Ihre Gesangs-Künste orientieren sich einerseits an der tuvinischen Variante des Oberton- und Kehlkopfsingens, andererseits am Jazz und an zeitgenössischer Konzertmusik. Und sie setzt sich mit Möglichkeiten der Musik-Elektronik auseinander. „Akzeptanz unerwarteter Entdeckungen zwischen Freiheit und Struktur, Uralt und Avantgarde“, das ist immer ihr Ziel.
