Künstler: Verena Welten
Ausstellungseröffnung: Dienstag, 1. Februar 2007, 19.30 Uhr
Die Bestandteile
Gesichtsabdeckungen
Fünf textile Objekte, dazu geeignet, Augen, Nase, Mund, Ohren oder Hals abzudecken, eine Gebrauchsanleitung und ein Spiegel. Diese Arbeit wird an einer 2.30 m breiten Wand präsentiert.
Die in 32 Kombinationen getragenen Gesichtsabdeckungen
Am Modell einer jungen Frau werden die 32 Kombinationen von Abdeckungsmöglichkeiten vorgeführt. Die auf A3-Bögen gedruckten Fotografien werden in einer fortlaufenden Linie aufgehängt.
1024 Zeichnungen A4
Betrachtend, nachdenkend zeichne ich je zwei Gesichter im Profil, deren Augen, Nase, Mund, Ohren oder Hals frei oder abgedeckt sind. Sie nehmen sich wahr, sie reagieren, sind ganz unterschiedlich präsent.
Das eine sieht, hört aber nicht, spricht auch nicht, lässt nur die feinen Schwingungen auf sich wirken und aktiviert seinen Geruchsinn. Das andere will nicht sehen, spricht aber und möchte hören, kann absolut nichts riechen, und verschließt sich den feinen Schwingungen. Die Zeichnungen lassen, trotz ihrer klaren Darstellungsweise, immer eine Unzahl von Interpretationen zu. Da beide Gesichter 32 Möglichkeiten haben, sich zu präsentieren ergibt sich die Gesamtzahl von 1024 Kommunikationssituationen. (Die Zahl der Kommunikationssituationen vervielfacht sich auf 32’768 oder 1’048’576, wenn ich die Arbeit mit 3 oder 4 Personen durchspiele – eine Babylonische Verwirrung.)
Diese Arbeit wird auf dem Boden des Raumes ausgebreitet und mit einer begehbaren durchsichtigen Folie abgedeckt. Die darüber schreitenden BetrachterInnen können sie als Echo des zwischenmenschlichen Geschehens in eben diesem Raum verstehen.
Verena Welten
1949 in Kirchlindach geboren.
Schulen in Kirchlindach, Lehrerinnenseminar in Bern
Logopädieausbildung in Zürich, Erwachsenenbildung in Luzern, Künstlerisch Autodidaktin
1974 Geburt meiner Tochter Mirjam. Beginn meiner kreativen Tätigkeit, ausgehend von angewandten, textilen Arbeiten, die ich auf dem Markt verkaufe.
1998 mehrmonatiger Studienaufenthalt in Österreich
Mitgliedschaften:
Visarte Schweiz, Kunstverein Solothurn, Künstlervereinigung MAERZ, Linz/A
Auszeichnungen und Beiträge
Schweizerische Eidgenossenschaft, Kanton Bern, Stiftung „Aussichtslos“ in Regensburg/D, Gemeinde Kirchlindach
Ankäufe
Kanton Bern und Genf, Gemeinden Zuchwil, Kirchlindach, Burgdorf
Einzelausstellungen ab 1984:
Galerie Imhof in Solothurn,
Frauenkunstforum in Bern,
Galerie „Filambule“ in Lausanne,
Galerie Paradigma in Linz,
Kunstmuseum Bern, u.a.m.
Ausstellungsbeteiligungen:
Diverse Jahresausstellungen in Solothurn und Bern
„Textilkunst Schweiz“ gezeigt in der Schweiz, Finnland, Lettland
Textil-Triennale in Lodz, Polen
Internationales Tapisseriesymposium Graz
Textilbiennale in Krefeld Deutschland
„Case aspects“, Kunsthalle Steyr und Hofburg Wien
„Bild, Objekt, Text(il)“, Landesmuseum Linz
in der Künstlervereinigung MAERZ, Linz (1992, 1997, 2000) u.a.m
Die bisherige, bald drei Jahrzehnte umfassende Entwicklung verdeutlicht eine Entschlossenheit, die Annäherung an diesen Schwebeszustand immer präziser und reduzierter zu gestalten und den Mittelweg zischen Erinnerung und Bild-Vision noch gegenwärtiger zu beschreiten.
Wie bei Per Kirkeby, zu dem Walser innerhalb internationaler Beobachtungsfelder die intensivste künstlerische übereinstimmung erkennen lässt, geht es letztlich um Transformationsprozsse und eine Sedimentierung von Wirklichkeit, zu der die Malerei selbst gehört.
(Martin Hochleitner, Juli 2002)