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„um nachzusehen, ob alles noch da ist“ – Lesungen von MAERZ-AutorInnen

23. November 2009 @ 19:30 - 22:00

ein literarischer Abend mit Fritz LICHTENAUER, Ronald POHL, Andrea WINKLER und Hansjörg ZAUNER

Wie schon all die vergangenen Jahre findet auch diesen Herbst eine Lesung ausschließlich mit AutorInnen unserer spartenübergreifenden Künstlervereinigung statt, zu dem wir herzlich einladen möchten. Von Hansjörg Zauner liegt mit große freifahrt steile küsse ein neuer Gedichtband im Czernin Verlag vor, und Ronald Pohl liest den im Umfeld eines im kommenden Jahr bei Droschl erscheinenden neuen Posabands entstandenen Text Dmitris Traum. Andrea Winkler gibt das kurze Prosastück Niemand da an der Tür, und Fritz Lichtenauer bringt das vom ORF-Landesstudio Oberösterreich produzierte Hörstück Auf der Suche nach Adalbert Stifters „Feldblumen“ sowie einen Reigen aus Spruchgedichten.

In Lichtenauers Hörstück agieren zwei Sprechende über Lesen, Fragen, Bestimmen und schließlich Begeisterung: Mit nur minimalen Interventionen reiht der Konkrete Poet dabei botanische Namen und Begriffe. Das Naturgedicht „Sommerparty“ dagegen lässt die Pflanzen agieren: statt eines Alphabets ein Reigen aus Nonsens-Sprüchen.

Tisch, Lampe, Sofa, Taschen, Regen: Anhand weniger wandernder Bildelemente lässt Winkler (von der zuletzt 2008 Hanna und ich bei Droschl erschien) in ihrem Prosastück das Denken und Sprechen eines zwischen Besucherin und Bühnenfigur diffundierenden Ich in einen Taumel zwischen Innen und Außen, Traum und Anrufung, Versagen und Rechenschaft geraten.

Der Vorgriff auf das Menschenmögliche ist bloß die Mimikry auf das erwartbar Böse, schreibt Pohl zu Dmitris Traum, einer Schreibbewegung, mit der er anhand einer Schostakowitsch nachempfundenen Figur die Vernichtung der Avantgarde nach Maßgabe ihrer eigenen Voraussetzungen rekapituliert. Pohl, ein Meister satirisch-manieristischer Umschreibungskunst, treibt allein schon in der eklatanten Adjektivhäufung seiner vergleichsdurchwühlten Satzungetüme die Bilder wie auch die Sprache in ein karikierendes Treiben aus Missverhältnissen.

Zwischen „bohrzapfenmaschine“ und „fußtröpfelsohle“ siedeln die sich zu einer Flut bildverzerrender Aussagen aneinander reibenden Wortklumpen der Zauner’schen Gedichte, und wie im freien Fall verlassen die Komposita ihre nähere Bestimmung: „wir lösen uns flüssig zwischen klavierrocktasten hervor“.

Fritz Lichtenauer, geb. 1946 in Vichtenstein, lebt in Linz; Ronald Pohl, geb. 1965 in Wien, lebt in Wien; Andrea Winkler, geb. 1972 in Freistadt, lebt in Wien; Hansjörg Zauner, geb. 1959 in Salzburg, aufgewachsen in Obertraun, lebt in Wien

Dank an: BMUKK, Land OÖ, Stadt Linz

Details

Datum:
23. November 2009
Zeit:
19:30 - 22:00
Veranstaltungskategorie:

Veranstalter

Maerz Galerie
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+43 732 77 17 86
E-Mail
galerie(at)maerz.at

Veranstaltungsort

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Linz, Oberösterreich 4020 Österreich
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