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Für die Beweglichkeit: Z. B. das Gedicht

16. April 2009 @ 19:30 - 23:30

Tage der Poesie mit Ann Cotten, Franzobel, Ilse Garnier, Ottó Tolnai, Anja Utler

im StifterHaus

Lesungen und Projektionen von

Ann Cotten (Berlin), Franzobel (Wien), Ilse Garnier (Saisseval, Picardie/FR), Ottó Tolnai (Palics, Vojvodina/HU/YU) und Anja Utler (Wien);

Moderation: Michael Braun (Heidelberg)

Auch bei diesem zweiten Poesie-Festival Für die Beweglichkeit steht das Gedicht im Zentrum dieses Abends im StifterHaus. In Cottens Gedichten wandern die Schemata, sie dringen nach vor und versickern wieder. „Das größte Vergnügen beim Schreiben ist es wohl, wenn sich etwas fügt, was man so nicht gedacht hätte“, notierte Franzobel zu seiner Gedichtarbeit. In den „spatialen“ Bildgedichten von Garnier werden poetische Aspekte unseres Denkens über den Raum zu fassen versucht. Bei Tolnai werden scheinbare Nebensachen ins Zentrum eines archaischen (aber auch sehr modernen) Bildflusses gerückt. Und Utler schließlich verlegt den Blick der Sprache auf den Rand in uns.

 

Eine Veranstaltung im Rahmen des in Kooperation mit Linz 2009 Kulturhauptstadt Europas veranstalteten Festivals Für die Beweglichkeit. Tage der Poesie

Motto 2009: Notizen, Ränder, Nomaden

Festivalkonzept: Christian Steinbacher

DANK an die STADT LINZ, das LAND OÖ, das BMUKK, die GAV, die EDITION KORRESPONDENZEN und das COLLEGIUM HUNGARICUM sowie für die Zusammenarbeit mit dem StifterHaus

Ausstellungsrundgang "zu Egon Hofmann"

Braun (bei Für die Beweglichkeit 2007, Foto R. Winkler)

Michael Braun, geb. 1958 in Hauenstein in der Pfalz, lebt als Literaturkritiker in Heidelberg. Zuletzt erschienen im Verlag Das Wunderhorn u. a. die Essaysammlung Der zertrümmerte Orpheus, 2002, und die Sammlung Der Deutschlandfunk-Lyrikkalender, 2006 ff.

Ausstellungsrundgang "zu Egon Hofmann"
Cotten (in der MAERZ am 19. Jänner 2007)

Ann Cotten, * 1982 in Ames (Iowa), aufgewachsen in Wien, lebt in Berlin. Mit ihrem 2007 bei Suhrkamp erschienenen Buchdebüt Fremdwörterbuchsonette  wurde Cotten als eine der wichtigsten Dichterinnen der jüngsten Generation gefeiert. Im Herbst 2008 erschienen von der Autorin, die etwa auch durch Hörstücke (u. a. phoneme in musik, mit Liesl Ujvary, CD, Sonderzahl 2007) in Erscheinung trat, der poetologische Band Nach der Welt. Die Listen der Konkreten Poesie und ihre Folgen im Klever Verlag sowie auf der homepage des Hamburger AusnahmeVerlags das den Benützenden zur Fertigstellung eines Buch-Unikats überlassene Projekt Glossar Attrappen. Die Poetin unterzieht in ihren Gedichten tradierte Korsette wie die des Sonetts einer Störung, aber auch einer neuen Schnürung für die spezifische Ausfaltung von Momenten.

Ausstellungsrundgang "zu Egon Hofmann"
Franzobel (in der MAERZ am 12. Juni 2006)

Franzobel, * 1967 in Vöcklabruck (Oberösterreich), lebt in Wien. Der v. a. mit Prosa (zuletzt u. a.: Das Fest der Steine oder Die Wunderkammer der Exzentrik, 2006; Liebesgeschichte, 2007) und Theatertexten hervorgetretene Autor, Mitglied der Künstlervereinigung MAERZ, hat auch immer wieder Gedichte gefertigt. Mit Luna Park erschien 2003 bei seinem Stammverlag Zsolnay ein repräsentativer Auswahlband als „Vergnügungsgedichte“. Der Autor, der einmal provokant formulierte, dass er Gedichte in Schüben als Lockerungsübung verfasse, und der die Gedichtproduktion innerhalb seines literarischen Arbeitens einer Art „ziellosem Schreiben“ zuordnet, will für das Festival auch neue Beispiele erarbeiten.

Ausstellungsrundgang "zu Egon Hofmann"
Garnier (Foto J. Linschinger)

Ilse Garnier, * 1927 in Kaiserslauten, seit den 1950er-Jahren in Frankreich, lebt in Saisseval in der Picardie. Als eigenständige Form innerhalb der Visuellen Poesie entwickelt Ilse Garnier gemeinsam mit ihrem Mann Pierre seit vielen Jahrzehnten den Entwurf einer poésie spatiale, einer Poesie, die also insbesondere den Raum thematisiert. Garniers Mappen und Bücher erschienen zumeist bei André Silvaire in Paris. Sie hat dabei u. a. auch in Deutsch gearbeitet, so etwa für das Stundenbuch Fensterbilder  (1983) oder ihre Fibel  (1996). Auf Deutsch erschien zuletzt der von Josef Linschinger herausgegebene Band wORTe von und für ILSE GARNIER (Bibliothek der Provinz 2007) sowie 2008 im Aisthesis Verlag eine umfassende Rückschau auf das Gesamtwerk unter dem Titel rythme et silence/rhythmus und stille.

Ausstellungsrundgang "zu Egon Hofmann"
 
Tolnai (mit Dackel Nusika und dem Samojeder Spitz Hattyá, auf Deutsch: Schwan)

Ottó Tolnai, * 1940 in Magyarkanizsa in der Vojvodina, lebt als Schriftsteller, Kunstkritiker, Essayist, Redakteur und übersetzer in Palics. Als einer der relevantesten ungarischen Dichter publizierte er über dreißig Bücher in Ungarn und Jugoslawien. Er nennt sich einen „Orpheus vom Lande“, der Mikrokosmos der Provinz wird ihm zu einem unerschöpflichen Geschichtenreservoir. Nach zwei Prosabänden (Ich kritzelte das Akazienwäldchen in mein Heft, abrasch 2002, Eine Postkarte an Don Dukay, DAAD 2005) liegt nun in der Edition Korrespondenzen mit dem Band Göttlicher Gestank (übersetzung: Zsuzsanna Gahse) erstmals auf Deutsch eine umfassende Sammlung von Gedichten des bedeutenden Poeten vor.

Ausstellungsrundgang "zu Egon Hofmann"

Utler (Foto Ed. Korrespondenzen)

Anja Utler, * 1973 in Schwandorf (Bayern), lebt seit vielen Jahren in Wien. Von der u. a. mit dem Leonce-und-Lena-Preis ausgezeichneten Autorin erschienen seit 1999 mehrere Gedichtbände in der Edition Korrespondenzen: münden – entzüngeln (2004), brinnen  (2006), und aktuell im Frühjahr 2009 jana, vermacht. In Utlers Gedichten, die auch von ihrem „hochentzündlichen Vortrag“ (so Thomas Kling) leben, werden physiognomische Vorgänge (wie etwa ein Entzweien, Knospen, Platzen, Klaffen) direkt am Sprachkörper eingelöst, Innen und Außen fließen in- und auseinander.

Details

Datum:
16. April 2009
Zeit:
19:30 - 23:30
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