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Für die Beweglichkeit: Wege und Inseln / Die Nähe der Ferne, die Ferne der Nähe

18. April 2009 @ 20:00 - 22:00

Tage der Poesie mit Zuszanna Gahse, Jürg Laederach

in der Künstlervereinigung MAERZ

 

Zuszanna Gahse (Müllheim, CH)/ Jürg Laederach (Basel, CH)

Zwei Lesungen

ZSUZSANNA GAHSE liest eigene Arbeiten

JüRG LAEDERACH liest aus seinen übersetzungen

der récits von Maurice Blanchot

„Der eine nennt es Traum, der andere Plan, der dritte Möglichkeit“

(Zsuzsanna Gahse, Instabile Texte)

„,Aber bald’, sagte ich weiter, ,ist das nicht jetzt?’

(Maurice Blanchot, Jener, der mich nicht begleitete)

Zsuzsanna Gahse zeigt in ihrer dichterischen Arbeit, wie sich im Schreiben immer wieder Nebenwege auftun. Eine nachvollziehbar gehaltene Textbewegung wird mit einem Abzweigen des Textes in allerlei Gedankengänge zusammengebracht; betont wird der Rhythmus der Absätze, der die Sätze divers weiterdenken lässt.

Die Erzählweise von Maurice Blanchot (1907-2002) ist der eine Schritt „au-delá“ über die Literatur hinaus, in ein Jenseits auch der alltäglichen Erfahrung – in einen Raum, den erst die Sprache eröffnet, der aber durch Sprache nicht mehr fassbar ist.

  Jürg Laederach, selbst prominenter Autor literarischer Texte, denen die Kritik die wortgewaltige Versinnlichung einer erkenntnistheoretischen Sprachsekepsis zuspricht, versteht diese Aufhebung der Grenze in seinen übertragungen der Blanchot’schen récits zu erhalten.

Eine Veranstaltung im Rahmen des in Kooperation mit Linz 2009 Kulturhauptstadt Europas veranstalteten Festivals Für die Beweglichkeit. Tage der Poesie

Motto 2009: Notizen, Ränder, Nomaden

Festivalkonzept: Christian Steinbacher

DANK an die STADT LINZ, das LAND OÖ, das BMUKK, die EDITION KORRESPONDENZEN und insbesondere die Schweizer Kulturstiftung PRO

Die beiden Lesungen sind Teil von EXTRA EUROPA SCHWEIZ.

Ausstellungsrundgang "zu Egon Hofmann"
Gahse (Foto Yvonne Böhler)

Zsuzsanna Gahse, * 1946 in Budapest, aufgewachsen in Wien und Kassel, lebt nach Aufenthalten in Stuttgart, überlingen und Luzern als Autorin und übersetzerin (u. a. Esterházy, Tolnai, Nádas, Rakovsky, siehe auch 16. April) in Müllheim im Thurgau. Die Bücher der u. a. mit dem Adelbert-von-Chamisso-Preis ausgezeichneten Autorin erschienen anfangs bei List und in der EVA, seit 2004 in ihrem neuen Stammverlag, der Edition Korrespondenzen (durch und durch, 2004; Instabile Texte, 2005; Oh, Roman, 2007). Bis zum Festival erscheinen zudem Gahse Chamisso-Poetikvorlesungen aus dem Jahr 2008 unter dem Titel Erzählinseln im Thelem Verlag in Dresden und im Herbst 2009 als Gemeinschaftsarbeit mit Christian Steinbacher der Band Klotzkopf. Hausgemachte Fiktionen in der Reihe RanitzDialoge der Edition Thanhäuser.

Ausstellungsrundgang "zu Egon Hofmann"

Laederach (Foto Ayse Vavas)

Jürg Laederach, * 1945 in Basel, wo er als Schriftsteller, übersetzer und Musiker lebt. Laederach zählt zu den relevantesten Schweizer Schriftstellern, sein Werk erschien in den 1980er-/1990er-Jahren bei Suhrkamp, wo nach einer längeren Pause im Frühjahr 2009 mit Depeschen nach Mailland eine neue Publikation vorliegen wird. Neben einem umfangreichen Prosawerk entstanden Arbeiten für Hörfunk und Theater, und daneben ist Laederach auch wesentlich als übersetzer und als Musiker tätig. Seine übersetzungen der récits von Maurice Blanchot erschienen seit 2004 in mehreren Bänden bei Urs Engeler (der auch Theatertexte Laederachs unter dem Titel In Hackensack und seine übersetzung von Walter Abish‘ Alphabetical Africa edierte).

Details

Datum:
18. April 2009
Zeit:
20:00 - 22:00
Veranstaltungskategorie: