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COMICkunst_1

5. August 2009 @ 19:30 - 18. September 2009 @ 23:30

Jörg Vogeltanz und Thomas Ballhausen, Comics, Originalskizzen und Materialien aus „Sequenced Worlds“.

Michaela Konrad Arbeiten aus „Spacelove“ und „Homage to Picasso“

Tommi Kuehberger zeigt Originalarbeiten zu „Metacomics“

Eröffnungs-Special: „Blad“ Chronik einer Essstörung von „Borretsch“ www.electrocomics.de/ebook zum Gratis-Download, (Anm.: Bitte USB-Stick mitnehmen!)

auf Einladung von Gottfried Gusenbauer, NEXTCOMIC.

Ausstellungsrundgang "zu Egon Hofmann"
Jörg Vogeltanz: Wired Worlds (2009)

Jörg Vogeltanz, Thomas Ballhausen „Sequenced Worlds“

Namenlose Welten: Es ist vermutlich der ideale Zeitpunkt, um in das wundersame Paralleluniversum des Jörg Vogeltanz einzusteigen. Nicht nur, weil die Welt gerade derart rätselhaft zwischen Wellness und Weltness oszilliert, dass sich eskapistische Lektüren aufdrängen, sondern vor allem, weil mit „Wired Worlds“ der zweite Band der „Anger Diaries“ vorliegt, die klaffende Lücke zwischen dem „Citoyen“ (2002) und „Inmates“ (2006) also endlich geschlossen ist. Mit dem jüngsten Band ist die Graphic Novel, die Vogeltanz rund um die Aufzeichnungen des Geheimagenten J. F. Sebastian strickt, nun auf 358 Seiten angewachsen, ein in der österreichischen Comicgeschichte absolut singuläres Ereignis. Hierzulande versteht man sich sonst besser auf die kleine Form. „Wired Worlds“ – das Script stammt wieder von „Inmates“- Autor Thomas Ballhausen – steht klar in der angloamerikanischen Tradition epischer Dystopien und knüpft an H. P. Lovecraft ebenso an wie an Bryan Talbots Steampunk-Klassiker „The Adventures of Luther Arkwright“.

Auch in „Wired Worlds“ verschlägt es J. F. Sebastian in eine fantastische Parallelwelt, in der die Geschichte einen etwas anderen Verlauf genommen hat. Von skrupellosen Herrscherinnen geführte Imperien stecken in einem nicht enden wollenden Ersten Weltkrieg fest, Sebastian soll die Entwicklung durch das Zünden einer lebenden Bombe in Gestalt seiner Tochter wieder in Gang setzen. Im Vergleich zu früheren „Anger“-Episoden, die Vogeltanz noch mit popkulturellen Referenzen vollgepackt hat, ist das doch ziemlich straight forward. Und es ist erstmals auch so rhythmisch, fast filmisch erzählt, dass zwischen blutigen Splatter- Sequenzen und augenzwinkernden Zitaten, die Vogeltanz auf opulenten Doppelseiten arrangiert, noch genug Raum bleibt für die Detailzeichnung der Charaktere. Und für subtilere Themenstränge, wie sie Ballhausen bereits in „Inmates“ angerissen hat. Um Heldentum geht es da, um Familie und Liebe in Zeiten des Krieges, um Melancholie und Gesellschaft. Gar nicht so fantastisch. Und nicht wenig aktuell. (Thomas Wolkinger)

Ausstellungsrundgang "zu Egon Hofmann"
Michaela Konrad: Moonstruck (2008)
 

Michaela Konrad

Michaela Konrads Werkzyklen „Spacelove“ und „Homage to Picasso“ sind sowohl von Stilelementen des Comics, als auch von Zitaten und Paraphrasen aus der Kunstgeschichte durchzogen. Die intensive Auseinandersetzung mit dem Comic und der Bildenden Kunst als zweiter großen Leidenschaft führen zu einer Synthese aus „Kunst und Comic“, bisherige Höhepunkte dieser Synthese sind „Moonstruck“ (aus: „Spacelove“) und „On the Beach“ (aus: „Homage to Picasso“).

Das Erstellen der Druckgrafiken nimmt einen wichtigen Stellenwert im Arbeitsprozess ein. Michaela Konrad druckt eigenhändig in Zusammenarbeit mit dem Centro Internacional de Grabado Contemporáneo (Teneriffa) die limitierten und signierten Editionen der Serien in teilweise experimentellen Drucktechniken. Sie setzt aber auch klassische künstlerische Techniken, wie z.B. die Ölmalerei ein. Michaela Konrad präsentiert ihre Arbeiten sowohl im Kunst- als auch im Comickontext. Im Kunstkontext werden ihre Sequenzen im Allgemeinen als Bilddichtungen verstanden, weil mit den als Serien erstellten Arbeiten keine Geschichten im eigentlichen Sinne erzählt werden. Vielmehr verwebt Konrad existenzielle überlegungen und persönliche Erfahrungen miteinander und setzt sie in ihren Sequenzen in Bild und (teilweise) Text um. Die Größe der Einzelbilder überschreitet die üblichen Comicformate bei weitem. In verkleinerter Form werden sie als Comicseiten oder als Reihe von Einzel(comic)bildern veröffentlicht und als „Kunstcomics“ gelesen und akzeptiert.

Ausstellungsrundgang "zu Egon Hofmann"
Susi Jirkuff: porträts

Susi Jirkuff 

porträts

Der Ort, seine mediale Aufbereitung, die Identität, die sich über den Ort herstellen lässt und die eigene Aneignung des Vertrauten oder Unvertrauten sind Ansatzpunkte von Susi Jirkuff. Durch Sammeln von Bildmaterial aus Tageszeitungen, Magazinen oder dem Fernsehen schafft sie sich ein Repertoire an Storys, die sie mit eigenen vermischt oder zu einer subjektiven Geschichte kombiniert. Der Aneignungsprozess läuft über die Zeichnung, die so etwas wie ein sich Hineinbewegen ins Bild ist, ein Umsehen in einem fremden Raum. Die Videoanimationen sind ein Medium, in dem sich diese Ansätze weiterführen lassen und sich gleichzeitig innerhalb des Mediums verselbständigen können. Auch die typischen Bildsprachen verschiedener Genres fließen in die Animationen ein; besonders das Herausfiltern stereotyper Bildfolgen, die eine allgemein lesbare Sprache produzieren, dient als Hebel, um Bilder und den Inhalt, den sie transportieren, zu spalten. In den Videoanimationen, die auf gezeichneten Porträts basieren, verschränken sich auf kuriose oder auch banale Weise Ort und/oder Zeit. Sie handeln von kulturellen Irritationen, falschen Annahmen vom so genannten Anderen, eigenen Selbstverständlichkeiten und den Brüchen, die unerwartet beim Zusammenstoß von unterschiedlichen Gegebenheiten entstehen.

 

die königin 

susi dance 

>susi dance< ist eine Metapher auf die klassiche Kunst des Striptease.

strip = ausziehen/entkleiden

tease = quälen, plagen, belästigen

Der Stiptease steht als Symbol für die Sensationsgeilheit einer Gesellschaft, die aus Angst vor Leere immer mehr an Aufregung sucht. Was bleibt? Keine Befriedigung am Ende.

Eine Tänzerin entkleidet sich langsam, allerdings findet sich für die/den ZuseherIn kein mehr an Haut, sondern ein weniger an Mensch, d.h. sie verschwindet, löst sich auf.

Gefilmt wird der Striptease in einer Bluebox. Das Video wird in Einzelbilder/Fotos zerlegt, händisch nachbearbeitet, wieder eingescannt und in Trickfilmästhetik als Videoschleife montiert.

Projiziert wird es in den Ausstellungsräumen auf eine weiße Wand. Eine Plüschleiste stellt die „Bühne“ für die Tänzerin dar.

Zu Beginn lässt nur der Lichtstrahl des Beamers darauf schließen, dass hier eine Projektion stattfindet. Die ZuseherInnen müssen warten bis endlich die Striptease-Tänzerin erscheint nur um wiederum zu verschwinden.

>diekönigin<

 

Ausstellungsrundgang "zu Egon Hofmann"

Tommi Kuehberger: Space Suspense (2008)

Tommi Kuehberger

Der rote Faden im grafischen Werk des Tommi Kuehberger liegt in der wiederkehrenden Verwendung der gestalterischen Möglichkeiten der Cover von klassischen Comic- und Pulpmagazinen, welche ein großes Experimentierfeld für Bild und Schrift bieten. Jedoch entziehen sich seine Arbeiten ihrer augenscheinlichen Primärbestimmung durch Verlagerung auf mehrere Metaebenen sowie durch die Missachtung der handwerklichen Parameter bei Covergestaltung wie Farbe, Trennbarkeit von Schrift und Bild usw. Inhaltlich angesiedelt zwischen banaler Blödelei und autobiografischen Metaphern entstand mit der Zeit ein in sich geschlossenes Universum an Psyeudocovern mit fortlaufenden Titeln und Nummerierung, das auch für die Zusammenarbeit mit anderen Künstlern genutzt wird. TOMMICOMIQUEMANUFACTUR.  

Details

Beginn:
5. August 2009 @ 19:30
Ende:
18. September 2009 @ 23:30
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